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Katalog Ausstellung Zwangsarbeiter

94 Stanisław Głowiński aus Polen, geboren am 18. August 1928 »…weildasnureinfachAlmosensind.« Als Stanisław Głowiński im April 2001 mit der ersten Besuchsgruppe nach Hamburg kam, herrschte bei den ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern noch viel Unsicherheit über die Auszahlung der Entschädi- gung. Wann würden die Auszahlungen beginnen? Würde genügend Geld für alle da sein? Nach seiner Meinung gefragt, äußerte Stanisław Głowiński sein Unverständnis angesichts der zögerlichen Bereitstellung der ­Geldmittel. Mit 14 Jahren hatte Stanisław Głowiński zunächst in Polen für eine deut- sche Baufirma arbeiten müssen, bis er im April 1943 zur Zwangsarbeit nach Hamburg geschickt wurde. Er arbeitete für verschiedene Baufirmen (u. a. Heinrich Hoepner, Dyckerhoff & Widmann KG), die im Hafen im Auftrag der Kriegsmarine Luftschutzeinrichtungen bauten. Als schreckliches Ereig- nis haben sich in der Erinnerung von Stanisław Głowiński die Bombenan- griffe im Sommer 1943 eingebrannt. Nach Kriegsende verbrachte Stanisław Głowiński noch mehrere Monate in Lagern für »displaced persons«, bis er im März 1946 nach Polen zurückkehrte. Stanisław Głowiński über die Entschädigungszahlungen: Wir sollten das nicht Entschädigung nennen, weil das nur einfach Almosen sind. […] Einige [Firmen] haben gezahlt, einige nicht. Alles auf der Basis der Freiwilligkeit. Aber warum hat man nicht genau berechnet, wie viel Nutzen [die Firmen] hatten? Und wenn so eine Firma immer noch existiert, dann Stanisław Głowiński in Hamburg, April 2001. Foto: Katharina Hertz-Eichenrode Archiv KZ-Gedenkstätte ­Neuengamme, HH 3.5.7.4.2

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