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Katalog Ausstellung Zwangsarbeiter - Katharina Hertz-Eichenrode: Einzigartige Momente

31 Katharina Hertz-Eichenrode EinzigartigeMomente Ein persönlicher Rückblick auf das Hamburger Besuchsprogramm für ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter und seine Vorgeschichte Dreizehn Jahre lang hat der Freundeskreis KZ-Gedenkstätte Neuengamme das Hamburger Besuchsprogramm für ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter durchgeführt. Was hat diesen kleinen Verein dazu qua- lifiziert, im Auftrag der Freien und Hansestadt Hamburg dieses in der Bun- desrepublik einzigartige Besuchsprogramm in kommunaler Trägerschaft zu organisieren? Dieser Frage möchte ich im ersten Teil meines Beitrages nachgehen. Seit 1992 bin ich selbst Mitglied des Freundeskreises und habe viele Aktivitäten des Vereins begleitet. Zusammen mit dem Vorstand habe ich im Jahr 2000 das Projekt Besuchsprogramm für ehemalige Zwangsar- beiterinnen und Zwangsarbeiter entwickelt und von 2001 bis 2011 geleitet. Im zweiten Teil möchte ich den Blick auf diejenigen lenken, die durch ihr Engagement wesentlich zum Gelingen des Besuchsprogramms beigetragen haben: die Gruppe der Dolmetscherinnen und Dolmetscher und der Ehren- amtlichern, von unseren russischsprachigen Gästen liebvoll »das Kollektiv« genannt. Der dritte Teil schließlich bietet einen Einblick in die umfangrei- che Korrespondenz, die wir in dreizehn Jahren mit über 1400 ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern geführt haben. Sie umfasst 85 dicke Leitzordner. Insbesondere die Frauen und Männer aus der früheren Sowjetunion hatten teilweise ein großes emotionales Bedürfnis nach Kon- takt und Beistand. Der Briefwechsel mit Iwan Trifonowitsch Schuromski dokumentiert dies beispielhaft. Der Freundeskreis KZ-Gedenkstätte Neuengamme Der Freundeskreis wurde 1988 von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der KZ-Gedenkstätte Neuengamme gemeinsam mit deutschen ehemaligen Häftlingen und interessierten Bürgerinnen und Bürgern gegründet. Als un- abhängiger Verein unterstützt er die Arbeit der KZ-Gedenkstätte ideell und finanziell, letzteres vor allem durch das Einwerben von Spenden und Dritt- mitteln. In der Vereinssatzung ist die »Unterstützung der ehemaligen Häft- linge und ihrer Organisationen« ausdrücklich genannt. Schon 1989 organi- sierte der Verein eine erste Besuchsreise ehemaliger Häftlinge: für polnische Frauen, die Häftlinge im Außenlager Drägerwerk in Hamburg-Wandsbek gewesen waren.

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