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Katalog Ausstellung Zwangsarbeiter

138 Jerzy Kabała aus Polen, geboren am 12. September 1944 »DasWeitererzählenisteinesehrwichtigeSache.« Die Eltern von Jerzy Kabała, Józef und Zofia Kabała, wurden 1940 bzw. 1941 unabhängig voneinander zur Zwangsarbeit nach Deutschland gebracht. Da Zofia wusste, wo ihr Mann in Deutschland arbeitete, gelang es ihr, zu ihm auf den gleichen Bauernhof geschickt zu werden. Als sie 1944 schwanger wurde, wollte der Bauer das Ehepaar nicht weiter auf seinem Hof beschäf- tigen und brachte sie zurück zum Arbeitsamt. Eine deutsche Frau erkärte sich bereit, Zofia und ihren Ehemann Józef zu sich zu nehmen; sie sollten ihr im Haushalt und mit den Kindern sowie im Garten helfen. Jerzy kam im September 1944 in der Frauenklinik Finkenau auf die Welt. Er wuchs bis zum Kriegsende zusamen mit den beiden kleinen Kindern der deutschen Familie auf. Der Kontakt der Familie Kabała zu der deutschen Familie be- stand auch nach ihrer Rückkehr nach Polen noch bis zum Tod von Jerzys Vater, der gut Deutsch sprach, fort. Im April 2013 besuchte Jerzy Kabała Hamburg zusammen mit ande- ren Polinnen und Polen, die so wie er in Hamburg geboren worden waren. Während ihres Aufenthaltes in Hamburg wurden sie begleitet von polnisch- sprachigen Schülerinnen und Schülern der Stadtteilschule Barmbek. Im Rahmen des Projektes »Erinnerung schenken« hatten diese zuvor Informa- tionen gesammelt zu den Orten, an denen die Eltern der Gäste während des Krieges gelebt und gearbeitet hatten, sowie Unterlagen zu den Umständen der Geburt der Kinder gesucht. Zwei Schülerinnen befragten Jerzy Kabała zu seinen Erinnerungen. Jerzy Kabała (2. von links) im ­Gespräch mit ­Schülerinnen der Stadt­teilschule Barmbek, April 2013. Foto: David Rojkowski Archiv KZ-Gedenkstätte Neuen- gamme, HH 3.5.7.4.2

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