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Katalog Ausstellung Zwangsarbeiter

108 Česlav Roubíček aus der Tschechischen Republik, geboren am 8. Juli 1923 »DiebrutaleWirklichkeitübertraf alleVorstellungen.« Im Oktober 1942 legte Česlav Roubíček in der nordöstlich von Prag gelege- nen Kleinstadt Lysá nad Labem sein Abitur ab. Kurz darauf wurde er unter Androhung von Konsequenzen bei Nichtbefolgung zur sogenannten Not- dienstleistung einberufen. Wie viele seiner Landsleute sollte er bei der Luft- schutzpolizei ausgebildet und eingesetzt werden. In Kiel stationiert, wurden Česlav Roubíček und seine Kameraden während des »Feuersturms« – der schweren Bombenangriffe im Sommer 1943 – in Hamburg bei Löscharbei- ten eingesetzt. Die Zerstörung der Stadt und die vielen Toten waren für die jungen Männer nur schwer zu ertragen. Die im Luftschutz eingesetzten Tschechen lebten unter besseren Bedingungen als sowjetische und polni- sche Zwangsarbeitskräfte. Sie trugen die Uniformen ihrer jeweiligen Einhei- ten und waren bei der deutschen Bevölkerung gut angesehen, da sie Hilfe leisteten und Menschenleben retteten. Seine Eindrücke von dem Aufenthalt in Deutschland hielt Česlav Roubíček in einem Tagebuch fest. Anfang Au- gust 1943 wurde Česlav Roubíček wieder in seine Heimat zurückbeordert, um dort im Luftschutz eingesetzt zu werden. Im Oktober 2004 besuchte er mit einer Gruppe tschechischer ehemali- ger Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter Hamburg. Česlav Roubíček in Hamburg, Oktober 2004. Foto: Katharina Hertz-Eichenrode Archiv KZ-Gedenkstätte ­Neuengamme, HH 3.5.7.4.2

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