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Katalog Ausstellung Zwangsarbeiter

22 union erhöhten sich die Beschäftigtenzahlen ausländischer Männer und Frauen schlagartig. Nach der Arbeitsbucherhebung im August 1941 regis- trierte die Statistik bereits 28 612 zivile ausländische Arbeitskräfte in Ham- burg, davon 3882 Frauen. Die größte Gruppe bildeten dabei die mit unqua- lifizierten Hilfsarbeiten Beschäftigten, während es sich bei den folgenden beiden großen Gruppen der Metall- und Bauwerker in der Regel um Fach- oder umgeschulte Arbeiter der Werften und Maschinenbaubetriebe einer- seits und Bauhandwerker oder Baufachkräfte andererseits handelte. Zur gleichen Zeit betrug die Anzahl der zur Arbeit eingesetzten Kriegsgefan- genen 8564. Der Kriegseintritt der USA und die sowjetische Gegenoffensive vor Moskau Ende 1941 erhöhten auf deutscher Seite den Bedarf an Soldaten und Kriegsmaterial und forderten eine höhere Effizienz der Rüstungsproduk- tion und des Einsatzes von Beschäftigten. Für die zügige Rekrutierung von Arbeitskräften im In- und Ausland hatte Hitler im März 1942 den thüringi- schen Gauleiter Fritz Sauckel als ›Generalbevollmächtigten für den Arbeits- einsatz‹ (GBA) bestimmt. Unter Sauckel nahmen die Menschenjagden im Osten endgültig Form an, mit Hilfe derer Männer und Frauen, alte Men- schen, Jugendliche und Kinder zur Zwangsarbeit nach Deutschland depor- tiert wurden. Von 1942 an erhöhte sich deswegen auch die Zahl der in Hamburg zur Arbeit verpflichteten ausländischen Arbeiterinnen und Arbeiter. Sie ar- beiteten nicht nur in Hamburger Groß-, Mittel- und Einzelbetrieben. Die Aufräumkolonnen und Bautrupps der Kriegsgefangenen, Ostarbeiterinnen und Ostarbeiter sowie KZ-Häftlinge bauten Häuser wieder auf, reparierten Straßen und Brücken, schaufelten Schnee. Zivile ausländische Arbeitskräfte arbeiteten in Wäschereien oder als Küchenhilfen in Krankenhäusern, als Hilfskräfte auf Friedhöfen, und sie entluden Eisenbahnwaggons und Schiffe. Aufgrund des immensen Bedarfs warben auch Institutionen der Hambur- ger Gemeindeverwaltung eigenständig Arbeitskräfte im Ausland an und wie- sen sie dann ihren Fachverwaltungen zu. Allein die Bauverwaltung gab nur für den Monat Mai 1944 an, rund 13 000 Kriegsgefangene, ausländische Zivil- arbeitskräfte sowie Ostarbeiterinnen und Ostarbeiter beschäftigt zu haben. Insgesamt stieg die Zahl der in Hamburg eingesetzten Zwangsarbei- terinnen und Zwangsarbeiter bis Ende 1942 auf über 70 000 an. Im Laufe der folgenden Kriegsjahre veränderten sich die Einsatzzahlen aufgrund der starken Zerstörungen im Bombenkrieg und der daraus entstehenden Wie- deraufbauarbeiten sowie durch den steigenden enormen Bedarf der Wehr- macht ständig. Die Unterbringung in Gemeinschaftslagern Mit der Zunahme der Zahl der Zwangsarbeitenden wuchs das Problem ih- rer Unterbringung und Bewachung in Lagern. Die Gestapo, zuständig für

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