87 Ich habe eine Bitte: Bei uns wurden einmal Angaben für eine Brille gesam- melt. Wir haben unsere Daten mitgeteilt, aber nichts bekommen. Wenn Sie es können, schicken Sie mir bitte eine Brille zum Lesen und eine für die Ferne. Ein entsprechendes Attest schicke ich zu. Ich bedanke mich im Voraus. Aleksei Kirilowitsch Meleschtschenko (geb. 1924) aus der Ukraine, Brief, Dezember 2001. Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme, HH 3.5.7.1.1 Ich schreibe Ihnen im Namen meiner Nachbarin. Sie kann aus gesundheit lichen Gründen (kranke Arme, sie geht auf Krücken, hat ein krankes Herz, ho- hen Blutdruck und Magenschmerzen) leider nicht kommen. Wenn es möglich ist, könnten Sie ihr vielleicht mit Medikamenten und Kleidung helfen. Unsere Rente ist klein, das Leben in der Ukraine aber teuer. Ljudmila Jakowlewna Minejewa (geb. 1929) aus der Ukraine, Brief, Februar 2007. Geschrieben hat den Brief eine Nachbarin, die ihren eigenen Namen nicht nennt. Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme, HH 3.5.7.1.1 Ich bin Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit sehr dankbar. Ich habe nie gedacht, dass sich irgendwann einer an uns, an elende alte Menschen, die keine Kindheit hatten und im Alter es nicht leichter haben, erinnern wird. Es war schrecklich. Ich habe Angst, mich daran zu erinnern. Ich glaube, mein Herz wird nicht mitspielen. Vielen Dank noch einmal für Ihre Herzensgüte. Gott behüte Euch! Galina Iwanowna Tarassowa (geb. 1927) aus Lettland, Brief, Mai 2004. Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme, HH 3.5.7.1.1 Ich möchte mich bei denen bedanken, die sich für uns interessieren. Es ist ein bisschen zu spät, aber ihr Interesse zählt. Möge der liebe Gott es nie zulassen, dass Kinder so schlecht behandelt werden, wie wir damals. Ich danke noch einmal allen, die Interesse an unserem Leben haben. Wiesław Jakubowski (geb. 1927) aus Polen, Brief, November 2011. Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme, HH 3.5.7.1.1 Mit Bedauern muss ich Ihnen mitteilen, dass mein Mann Sylwester Kurek lei- der am 21. Januar 2011 gestorben ist. Es ist ein sehr schwerer Schlag für mich, ich bin jetzt allein geblieben, aber das Schicksal wollte es so, so ist das im Leben. Vielen Dank für Ihren guten Willen, schade, dass meinem Mann diese Chance, Hamburg zu besuchen, die Orte seiner so schweren Jugend, nicht mehr vergönnt war. Janina Kurek, Witwe von Sylwester Kurek, aus Polen, Brief, März 2011. Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme, HH 3.5.7.1.1