Schicksale ehemaliger Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter und das Hamburger Besuchsprogramm 2001 – 2013 „Ich hätte nicht geglaubt,noch einmal hierher zu kommen. “„Ichhättenichtgeglaubt,nocheinmalhierherzukommen. “ Dreizehn Jahre lang, von 2001 bis 2013, hat die Stadt Hamburg ein Besuchsprogramm für ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangs arbeiter durchgeführt. Über 400 Personen aus Osteuropa konnten Ham burg noch einmal besuchen – die Stadt, in die sie in den Jahren des Zweiten Weltkrieges zur Zwangsarbeit verschleppt worden waren. Eine halbe Million Menschen hatte in den Jahren 1939 bis 1945 in Hamburg Zwangsarbeit leisten müssen - Frauen, Männer und Kinder. In allen In dustriezweigen, in der Landwirtschaft, im Handwerk und in privaten Haushalten waren Zwangsarbeitskräfte eingesetzt, um die Kriegswirt schaft am Laufen zu halten. Das Hamburger Besuchsprogramm stellte ein wichtiges Zeichen der Anerkennung des Schicksals der ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter dar – auch wenn über 50 Jahre nach Kriegsende nur noch eine kleine Gruppe der damals nach Hamburg Verschleppten erreicht werden konnte. Dieser Band dokumentiert die abschließende Ausstellung über das Besuchsprogramm für ehemalige Zwangsarbeite rinnen und Zwangsarbeiter und zeigt die Bedeutung, die es für alle an ihm beteiligten Menschen hatte. „Sie können sich nicht vorstellen, wie viel diese Reise für mich bedeutet hat! Lange Jahre hat mein krankes Gedächtnis immer nur die dunklen Bilder und die schweren Erinnerungen an die drei Jahre meiner fernen Jugend wiederholt. Und jetzt, nachdem ich alles wiedergesehen und vor allem ein ganz anderes Verhältnis der Deutschen uns Russen gegen- über gespürt habe, fangen viele spitze Kanten dieser Erinnerungen an, sich zu glätten. Es ist nur schade, dass das erst am Ende meines Lebens geschehen ist.“ Tamara Iwanowna Nassonowa