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Katalog Ausstellung Zwangsarbeiter

90 »… bittehelfenSiemir.«Unterstützungbeider ­BeantragungderEntschädigung In den ersten Jahren des Besuchsprogramms war die Entschädigung für Zwangsarbeit ein wichtiges Thema in der Korrespondenz mit den ehemali- gen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern. Die Komplexität des Ver- fahrens, die verschiedenen Kategorien der Zwangsarbeit, die vorzulegenden Dokumente, die Höhe der Leistungen und die Praxis der Auszahlung in zwei Raten – all das sorgte bei den alten Menschen für große Unsicherheit. Der Freundeskreis versorgte die ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter mit wichtigen Informationen z. B. über die ihnen zuste- hende Höhe der Leistungen, erklärte das Beantragungsverfahren und half bei der Beschaffung von Nachweisen für die geleistete Zwangsarbeit, indem Briefe an zuständige Archive weitergeleitet wurden. Ich brauche sehr [dringend] eine Bestätigung, dass ich wirklich im Lager war. Ohne diese Bescheinigung kann ich keine Entschädigung bekommen. Leonid Petrowitsch Kossogor (geb. 1926) aus der Ukraine, Brief, November 2001. Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme, HH 3.5.7.1.1 In seinem Brief gab Leonid Petrowitsch Kossogor genau an, wo er in Ham- burg gewesen war: in einem Ostarbeiterlager der Bauhilfe in Eidel­stedt. Der Brief mit seinen Angaben wurde an das Hamburger Staats­archiv wei- tergeleitet, das Bescheinigungen über geleistete Zwangsarbeit ausstellen konnte. Diese Fotokopie des in Hamburg aufgenomme- nen Erkennungsfotos legte ­Leonid Petrowitsch Kossogor seinem Brief bei. Er fügte hinzu: »Kossogor Leonid Petrowitsch, geboren 1926. Die Aufnahme wurde bei der Gestapo gemacht, gleich nach der Ankunft im Lager am zweiten Tag. Auf der Brust die Nummer 11 139. Die Lagernummer war 202 (das Nummernschild 202 hing um den Hals).« Archiv KZ-Gedenkstätte ­Neuengamme, HH 3.5.7.1.1

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