76 KontaktezuehemaligenKZ-Häftlingen undZwangsarbeitskräften Während ins Ausland vertriebene oder geflohene jüdische ehemalige Hamburger Bürgerinnen und Bürger seit 1966 vom Hamburger Senat zu Besuchen in ihre frühere Heimatstadt eingeladen wurden, gab es ähnliche Einladungen für ehemalige Häftlinge des KZ Neuengamme und ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter lange nicht. So waren es engagierte Privatpersonen und Initiativen, die Spenden, private und öffentliche Mittel einwarben, um Besuchsreisen durchführen zu können. Der Freundeskreis KZ-Gedenkstätte Neuengamme e. V. organi- siert seit 1989 in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und mit viel ehrenamtlichem Engagement Besuchsreisen ehemaliger Häftlinge des KZ Neuengamme nach Hamburg und an die Orte der Außenlager. Das Bergedorfer Museum und das Kultur- & Geschichtskontor Berge- dorf knüpften schon in den 1990er-Jahren Kontakte zu ehemaligen Zwangs- arbeiterinnen aus der Ukraine, die in Bergedorfer Betrieben gearbeitet hat- ten. Die Willi-Bredel-Gesellschaft in Fuhlsbüttel engagierte sich erfolgreich für den Erhalt von zwei Baracken des früheren Zwangsarbeitslagers am Wilhelm-Raabe-Weg und lud im September 2000 fünf ehemalige Zwangs- arbeiter aus den Niederlanden nach Hamburg ein. Im Mai 1995 kam die erste Gruppe ehemaliger Häftlinge des KZ Neuengamme aus der Ukraine und Russland auf Einladung des Freundes kreises KZ-Gedenkstätte Neuengamme nach Ham- burg. In ihren Briefen an das Archiv der Gedenkstätte hatten viele ehemalige Häft- linge den Wunsch geäußert, Neuengamme zu besuchen. Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme, F 1998-1382