Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Katalog Ausstellung Zwangsarbeiter

135 Als Tamara [Iwanowna Nassonowa] einige dieser Orte [ehemalige Jutefabrik in Harburg, Gefängnis Fuhlsbüttel] wiedersah, kamen viele schmerzhafte Er- innerungen in ihr hoch. Wir versuchten, sie in diesen Momenten so gut wie möglich zu unterstützen und die damalige Situation zu verstehen. Wir waren erschüttert über das, was sie damals durchmachen musste. Diese Momente mitzuerleben, ist viel eindrucksvoller als alles, was man im normalen Ge- schichtsunterricht hört! Katharina Schulz in: Soja Derlein, Katharina Schulz: »Wenn ich die Hoffnung auf Befreiung verloren hätte, wäre ich nicht am Leben geblieben…« Tamara Nassonova als Zwangsarbeite- rin in Harburg 1942 – 1945. Hamburg (Heisenberg-Gymnasium) 2003, S. 8. Drei Schülerinnen des Heisenberg-Gymnasiums begleiteten im Mai 2003 vier ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter während ihres einwöchigen Besuchs in Hamburg-Harburg. Mit der 82-jährigen Tamara Iwanowna Nassonowa aus Russland sprachen sie intensiv über deren Schicksal. Für ihr Engagement und ihre intensive Auseinandersetzung mit dem Schicksal ehemaliger Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter er- hielten Soja Derlein und Katharina Schulz 2004 den Bertini-Preis. Für unsere Schüler und für mich waren die Ge- spräche mit den ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern sehr intensiv, berührend und lehrreich. Alle Schüler haben in ihren Klassen aus- führlich von der Begegnung berichtet und konnten wegen ihrer detaillierten Notizen viele Einzelheiten und kleine Geschichten weitererzählen. Diese emo- tionale Betroffenheit ist so wertvoll für das Lernen und sich Öffnen dem Fremden und Unbekannten gegenüber. Obwohl wir fast zwei Stunden Zeit für die Gespräche hatten, standen am Ende noch im- mer viele Fragen im Raum und das Bedürfnis, sich noch weiter auszutauschen und anzunähern. Inge Feddersen, Lehrerin an der Max-Brauer-Schule, ­Hamburg-Bahrenfeld. E-Mail, 29. März 2010. Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme, HH 3.5.7.4.1 Tamara Iwanowna ­Nassonowa, Soja Derlein, Katharina Schulz und ­Daniela Stock (v. l. n. r.) vor der Gedenkstätte ­Fuhlsbüttel, Mai 2003. Foto: Katharina Hertz-Eichenrode Archiv KZ-Gedenkstätte ­Neuengamme, HH 3.5.7.4.2 Schülerinnen und Schüler der Max-Brauer-Schule überreichen Blumen an ehemalige Zwangsarbeiterinnen, März 2010. Foto: Katharina Hertz-Eichenrode Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme, HH 3.5.7.4.2

Seitenübersicht