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Katalog Ausstellung Zwangsarbeiter

102 Aleksandra Paramonowna Waitkus (geb. Roditschkina) aus Russland, geboren am 22. Mai 1926 »IchhatteschrecklichesHeimweh.« Aleksandra Paramonowna war 15 Jahre alt, als die deutsche Wehrmacht im Juni 1941 in der Sowjetunion einmarschierte. Im November 1941 wurde die Gegend um Kursk, wo die Familie Roditschkina lebte, von den Deutschen besetzt. Ein Jahr später wurde Aleksandra Paramonowna zusammen mit vielen Gleichaltrigen zur Zwangsarbeit nach Deutschland deportiert. In Hamburg musste sie als Kindermädchen bei einer Familie mit drei klei- nen Kindern arbeiten. Sie fühlte sich dort gut behandelt, litt aber unter der Trennung von ihrer Familie. Während der schweren Bombenangriffe im Sommer 1943 konnte Aleksandra Paramonowna sich selbst und die jüngste Tochter der Familie aus dem brennenden Wohnhaus retten. Weil sie ohne das vorgeschriebene »OST«-Zeichen auf der Straße an- getroffen wurde, wurde Aleksandra Paramonowna festgenommen und in das Gefängnis Fuhlsbüttel gebracht. Ein Gefängnisbeamter übernahm sie als Hausmädchen für seine Familie, so dass sie einer weiteren Bestrafung entging. Das Kriegsende erlebte Aleksandra Paramonowna in Hamburg. Gemeinsam mit ihrem künftigen Ehemann Jewgeni, einem russischen Kriegsgefangenen, den sie in Hamburg kennengelernt hatte, kehrte sie nach Russland zurück. Allerdings wurde das Paar während der Fahrt voneinan- der getrennt. Erst im Mai 1947 erfuhr Aleksandra Paramonowna, dass ihr künftiger Mann seine Heimatstadt Leningrad erreicht hatte, wo die beiden dann heirateten und lebten. Aleksandra Paramonowna Waitkus (3. von rechts) mit weiteren ehemaligen Zwangsarbeiterinnen aus Russland im April 2002 in Hamburg. Foto: Katharina Hertz-Eichenrode Archiv KZ-Gedenkstätte ­Neuengamme, HH 3.5.7.4.2

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