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Katalog Ausstellung Zwangsarbeiter

111 »Ich kam am falschen Ort zur Welt.« Aleksandra Wassiljewna Palwinskaja (aus Weißrussland) kam am 23. Juli 1944 im Universitätskrankenhaus Eppendorf zur Welt. Über ihren Vater hat sie nie Genaueres erfahren, sie vermutet jedoch, dass er Deutscher sein könnte. Zurück in Weißrussland wurde ihre Mutter mehrmals vom sow- jetischen Geheimdienst verhört, auch Aleksandra Wassiljewna erfuhr we- gen ihres deutschen Geburtsortes Benachteiligungen. Erst als sie 2006 aus Hamburg eine Geburtsurkunde bekam, erfuhr Aleksandra Wassiljewna ihr tatsächliches Geburtsdatum, bis dahin hatte sie immer den 1. Januar 1945 angegeben. »Die Erwachsenen haben ab und zu etwas erzählt.« Margarita Ossipowna Stepanowa (aus Russland) wurde am 26. April 1943 in der Frauenklinik Finkenau geboren. Ihr Vater war ein polnischer Zwangs- arbeiter, der noch vor Kriegsende in Hamburg bei einem Unfall umkam. Margarita Ossipowna erfuhr von ihrer Mutter nur wenig über die Zeit in Hamburg und die Umstände ihrer Geburt. In Russland erhielt sie erstmals im Alter von 16 Jahren offizielle Papiere, als Geburtsland wurde, um Pro- bleme zu vermeiden, »Russland« angegeben. Während ihres Besuchs in Hamburg 2009 bekam sie eine Hamburger Geburtsurkunde überreicht. Aleksandra Wassiljewna Palwinskaja (rechts) mit Dolmetscherin Olga Krüger (2. von rechts) und Schülerinnen der Max- Brauer-Schule auf dem Gelände der früheren BAT- Zigarettenfabrik in Bahrenfeld, wo ihre Mutter arbeiten musste. April 2007. Foto: Katharina Hertz-Eichenrode Archiv KZ-Gedenkstätte ­Neuengamme, HH 3.5.7.4.2

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