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Katalog Ausstellung Zwangsarbeiter

129 Diese wunderbare Frau, Johanne Günter, […] versorgte uns, unterstützte uns, war Mutter für uns alle. Wir nannten sie nicht Frau Günter. Nein, wir nann- ten sie zärtlich Babuschka. Ich weiß nicht genau, wie man es richtig über- setzt, vielleicht Großmütterchen, oder? […] Sie war eine außergewöhnliche Frau mit einem großen Herzen. […] Sie bemühte sich, uns mit ihrem Lächeln aufzumuntern. Tamara Iwanowna Nassonowa aus Russland (geb. 1921), Interview, 1. Juni 2003. Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme, HH 3.5.7.3.2 Tamara Iwanowna Nassonowa arbeitete in der Jutespinnerei in Harburg, Johanne Günter war dort die einzige deutsche Arbeiterin in der Abteilung. Sein Sohn [der des Arbeitgebers Adolf Putfarken] war damals aber genauso alt wie ich: 16 Jahre. […] Er war groß, ein bildhübscher Junge. Ich kann mich sehr gut an ihn erinnern. Und plötzlich, als wir [zum Empfang] ins Rathaus kamen, rief Katja uns zu sich: »Kommen Sie, das ist die Schwiegertochter von [Ihrem Arbeitgeber] Adolf Putfarken. Er lebt nicht mehr. Das ist seine Schwiegertoch- ter. [Sein Sohn ist 2005 verstorben.]« Sie hat fünf Kinder: drei Söhne und zwei Töchter. Das sind Enkelkinder von Adolf Putfarken. Sie lud uns gestern ein zu sich nach Hause. […] Wir besuchten sie. Man hat uns sehr gut empfangen. Galina Aleksandrowna Unton aus Russland (geb. 1928), Interview, 11. Mai 2006. Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme, HH 3.5.7.3.2 Zusammen mit ihrem Bruder und ihrer Mutter arbeitete Galina Aleksandrowna Unton bei Adolf Putfarken in den Vierlanden. Dieser zeichnete sich dadurch aus, dass er die bei ihm beschäftigten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter anständig behandelte. Meinen Besuch in Sieversen bei Adolf Peters kann ich immer noch nicht ver- gessen. Dort habe ich zweieinhalb Jahre meines Lebens zusammen mit meiner Mutter und meiner Schwester […] verbracht. Mein ganzes Leben lang habe ich davon geträumt, Erna und Adolf zu treffen. Ich kann es immer noch kaum glauben, dass mein Traum so spontan erfüllt wurde. […] Wir haben uns 65 Jahre nicht gesehen. Marija Aleksejewna Prokofjewa aus Russland (geb. 1934), Brief, August 2009. Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme, HH 3.5.7.1.1 Für meine Mutter und meinen Onkel war es ein sehr ergreifendes Wieder- sehen, ihre »Maja« noch einmal zu treffen. […] Mir war bis zu diesem Zeit- punkt auch nicht klar, dass dieses Treffen etwas mit meiner Familiengeschichte zu tun hat. Ich habe viel aus der Vergangenheit erfahren. Christiane Renken, Tochter von Erna Becken über das Zusammentreffen mit Marija ­Aleksejewna Prokofjewa im April 2009. Brief an den Freundeskreis KZ-Gedenkstätte ­Neuengamme, Juli 2009. Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme, HH 3.5.7.4.1 Marija Aleksejewna ­Prokofjewa beim Besuch auf dem Hof der Familie Peters, April 2009 (v. r. n. l.: Luise Peters, Adolf Peters, Erna Becken, geb. Peters, Hartmut ­ Ludwig / Freundeskreis, Marija ­Aleksejewna ­Prokofjewa, Philipp Oelze / Dolmetscher, Sybille Heeg / Dolmetscherin). Foto: Christiane Renken Archiv KZ-Gedenkstätte ­Neuengamme, HH 3.5.7.4.2

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