85 Iwan Sergejewitsch Moissejenko über die Lebensbedingungen im Lager Langer Morgen: Wir zivilen Ostarbeiter bekamen eine Nummer in großen Ziffern auf die Ar- beitsjacke aufgetragen. Ich bekam 179 Gramm Ersatzbrot, sowohl zu Mittag wie auch zu Abend, dazu noch zwei Kellen Suppe […]. Wir wurden unter Aufsicht von deutschen Militärs [und von] Polizisten, die unter den Ostarbei- tern rekrutiert worden waren, zur Arbeit gebracht. Das Lager war von einem zweireihigen Zaun mit Stacheldraht umzäunt. An den Ecken befanden sich Wachtürme. Zweistöckige Pritschen dienten als Betten in einem Blockhaus [Baracke]. Als Bettzeug hatte man Matratzen, Kissen aus Papier, gestopft mit Holzspänen, aber keine Decke. Die Kleidung, in der man zur Arbeit ging, benutzte man, um sich zuzudecken. Brief, Dezember 2001. Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme, HH 3.5.7.1.1 Arbeitskarte von Fjodor Kadazkij, ebenfalls Zwangs- arbeiter bei der Motoren- werk Hamburg GmbH. Iwan Sergejewitsch Moissejenko hat seine Arbeitskarte nicht aufbewahrt. Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme, HH 3.5.7.2