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Katalog Ausstellung Zwangsarbeiter

118 Wera Kusminitschna Stepanowa (geb. Wodjana) aus der Ukraine, geboren am 21. November 1927 »Steckrübensuppe,Suppe,Suppe– dieganzeZeitSuppe.« Mit Hamburg verband Wera Kusminitschna Stepanowa jahrzehntelang nur Erinnerungen an Hunger und schwere Arbeit auf Baustellen und im Hafen. Dass sie diese Stadt noch einmal sehen würde, hatte sie sich nicht vorstellen können. Tatsächlich besuchte Wera Kusminitschna Hamburg noch zwei- mal: 2007 und 2009. Bei ihrem zweiten Besuch war sie als Zeitzeugin einge- laden, an der Enthüllung einer Gedenktafel im S-Bahnhof Stellingen für das Zwangsarbeiterlager Lederstraße teilzunehmen. Als 14-jährige hatte sich Wera Kusminitschna einmal der Verschleppung nach Deutschland entziehen können, indem sie vom Bahnhof, von dem der Transport abgehen sollte, flüchtete. Wenige Wochen später wurde sie unter Androhung von Strafmaßnahmen gegen ihre Eltern erneut zur Ar- beit nach Deutschland beordert. In Hamburg kam Wera Kusminitschna in das Lager Lederstraße in Stellingen. Etwa 2000 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter waren dort untergebracht. Wera Kusminitschna arbeitete für verschiedene Hamburger Bauunternehmen. Für die 15-Jährige war die Arbeit körperlich sehr anstrengend. So meldete sie sich im Sommer 1943, als Arbeiterinnen für eine Baustelle in Berlin gesucht wurden. Die Arbeit und das Lager in Berlin empfand Wera Kusminitschna als weniger schwer. In Berlin erlebte sie auch das Kriegsende. Wera Kusminitschna ­Stepanowa (mit Blumen- strauß) bei ihrem ersten Besuch in Hamburg im September 2007 am Ort des früheren Lagers Lederstraße am S-Bahnhof Stellingen. Von den Gebäuden des Lagers ist nichts mehr erhalten. Mitglieder der Eidelstedter Ortsgruppe der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten begrüßten Frau Stepanowa mit einem Blumenstrauß. Foto: Katharina Hertz-Eichenrode Archiv KZ-Gedenkstätte ­Neuengamme, HH 3.5.7.4.2

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