130 Marija Iwanowna Brodskaja (geb. Lukjantschikowa) aus der Ukraine, geboren am 27. Januar 1924 »Ichmöchtemichgernemitmeiner deutschenFreundintreffen.« Für die Beantragung der Entschädigung benötigte Marija Iwanowna Brods- kaja eine Bescheinigung, dass sie Zwangsarbeit in Hamburg bei der Asbest- und Gummiwerke Martin Merkel KG in Wilhelmsburg geleistet hatte. Wie viele andere ehemalige Zwangsarbeiterinnen auch, schickte sie Mitte der 1990er-Jahre einen Brief auf gut Glück nach Hamburg. Der Brief erreichte den Archivar der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Dieser informierte die lokale Presse über Marija Iwanownas Anliegen, die einen Artikel veröffent- lichte. Darin wurde auch Lydia erwähnt, eine deutsche Arbeiterin bei Mer- kel, mit der sich Marija Iwanowna angefreundet hatte. Wenige Tage nach Erscheinen des Artikels meldete sich Lydia Mizdziol, voller Freude, ihre uk- rainische Freundin, von der sie seit Frühjahr 1945 nichts mehr gehört hatte, wiederzufinden. Im Juni 2002 kamen die beiden Freundinnen in Hamburg zusammen. Ich werde die Begegnung mit Lydia bis ans Ende meines Lebens nicht ver- gessen. […] Ich habe zu ihr ein Gefühl wie zu einer eigenen Schwester, wenn nicht noch intensiver. Brief, Juli 2002. Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme, HH 3.5.7.1.1 Marija Iwanowna Brodskaja (links) und Lydia Mizdziol in Hamburg, Juni 2002. Foto: Katharina Hertz-Eichenrode Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme, HH 3.5.7.4.2