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Katalog Ausstellung Zwangsarbeiter

62 Klawdija Pantelejewna Agafonowa (geb. Prokopowa) aus Russland, ­genaues Geburtsdatum unbekannt »KeinevollwertigeBürgerinderSowjetunion« Auch 60 Jahre nach ihrer Heimkehr von der Zwangsarbeit in Hamburg war Klawdija Pantelejewna Agafonowa noch enttäuscht und empört: Jahr- zehntelang hatte sie in der Sowjetunion immer wieder Ablehnung und Zu- rücksetzung erfahren, nur weil sie als Jugendliche zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt worden war. Sie galt als nicht vertrauenswürdig, durfte nicht studieren. Klawdija Pantelejewna wuchs in der Nähe von Kursk bei ihrer Groß- mutter auf. Im Frühjahr 1942 wurde sie, höchstens 15-jährig, unter Andro- hung von Maßnahmen gegen ihre Familienangehörigen, zur Zwangsarbeit rekrutiert. In Hamburg-Wilhelmsburg arbeitete sie in der Wollkämme- rei. Im Herbst 1945 kehrte Klawdija Pantelejewna zurück nach Kursk. Da sie dort weder eine Wohnung, noch eine Ausbildung oder Arbeit finden konnte, ging sie 1946 nach Georgien. Sie verschwieg, während des Krieges in Deutschland gewesen zu sein und erhielt Arbeit in einer Brückenbau- Brigade, mit der sie anschließend durch die ganze Sowjetunion zog, von einer Baustelle zur anderen. 1958 ließ sich Klawdija Pantelejewna mit ih- rer Familie in Tjumen in Sibirien nieder. 1995 war sie dort Mitbegründe- rin einer Vereinigung, die sich für die Belange ehemaliger Zwangsarbeiter ­einsetzte. Im Januar 2005 besuchte sie Hamburg im Rahmen des Besuchs- programms. Klawdija Pantelejewna starb vermutlich 2007. Klawdija Pantelejewna ­Agafonowa vor dem Gelände der früheren ­Wollkämmerei in Wilhelmsburg, Januar 2005. Foto: Katharina Hertz-Eichenrode Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme, HH 3.5.7.4.2

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