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Katalog Ausstellung Zwangsarbeiter

107 hatte. Diese wurde ihm vom Archiv der KZ-Gedenkstätte Neuengamme ausgestellt, so dass er die ihm als KZ-Häftling zustehende finanzielle Leis- tung erhalten konnte. 2005 und 2010 nahm Semjon Iwanowitsch an den internationalen Gedenkveranstaltungen in der KZ-Gedenkstätte Neuen- gamme teil. Er verstarb am 28. November 2010. Semjon Iwanowitsch Maksimow über die Verschleppung russisch­ sprachiger Letten zur Zwangsarbeit nach Deutschland und die Reaktion seiner lettischen Nachbarn: Faktisch gesehen, die ganzen Arbeitskräfte, die zur Zwangsarbeit verschleppt wurden, kamen überwiegend nur aus Lettgallen. […] Es handelte sich ja um die russischsprachige Bevölkerung, auch Polen […], denen schenkte man nicht dieses Vertrauen [wie den Letten]. Und da Lettland [gegenüber] Deutschland, wie kann man es ausdrücken, eine Geste machen wollte, schickte es die Ar- beitskräfte dorthin. […] Als man uns verschleppte […], führte man uns in Kolonnen. […] Einer stand dabei, ein Nachbar, ein Lette, er sagte: Man führt sie zum Abschlach- ten ab. – Das hätte geheißen, man würde uns erschießen. Wir wussten ja Be- scheid, wie man die Juden erschoss. So dachten wir, dass das Gleiche nun mit uns passieren wird. […] So einer Meinung waren die lettischen Nationalisten in diesem Moment. Semjon Iwanowitsch Maksimow über seine ­Einlieferung in das KZ Neuengamme: Damals hatte ich keine Ahnung, was ein Kon- zentrationslager ist, dass es Todeslager heißt. Ich dachte, dass ich da vielleicht eine Weile absitzen werde. Vielleicht bleibe ich nur kurz dort und werde herausgelassen. Man wird uns freilassen. […] Die Häftlinge, die schon vor mir dort waren, die haben mir dann erzählt, dass es ein Todeslager war. Dass man hier nicht lange zu leben hat. Interview, 30. April 2010. Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme, HH 3.5.7.3.2 Semjon Iwanowitsch ­Maksimow nach der Befreiung aus dem Konzentrationslager. Hamburg, 29. Mai 1945. Privatbesitz

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