119 Wera Kusminitschna Stepanowa über die Lebensbedingungen im Lager Lederstraße: Das Essen im Lager: Allein wenn wir gekochte Pellkartoffeln bekamen mit etwas Soße – dann war das ein großes Fest für uns. Sonst hatten wir nur diese Steckrübensuppe, Suppe, Suppe – die ganze Zeit Suppe. Im Sommer ging es ja noch, weil die Steckrüben ja noch frisch wa- ren. Im Winter waren die Steckrüben schon mit Frost befallen. Man bekam seine Portion Suppe. Man setzte sich hin und versuchte, an die Suppe ranzukommen – auf der Suppenoberfläche waren eine Menge Würmer. Ehrlich. Du musstest sie so beiseite löffeln, immer beiseite tun – man war ja so hungrig. Wir arbeiteten auf dem Bau – unsere Arbeit war sehr schwer. Man hatte solchen Hunger. Also, die Würmer immer beiseite schaufeln, dann war die Suppe schnell alle. Interview, 13. September 2007. Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme, HH 3.5.7.3.2 Wera Kusminitschna Stepanowa (Mitte) mit Anke Schulz von der Geschichtswerkstatt Lurup und dem damaligen Leiter des Bezirksamtes Eimsbüttel, Dr. Jürgen Mantell, bei der Einweihung der Gedenktafel im S-Bahnhof Stellingen im September 2009. Foto: Katharina Hertz-Eichenrode Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme, HH 3.5.7.4.2 Wera Kusminitschna Wodjana (links) und eine Freundin, Berlin 1945. Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme, HH 3.5.7.2