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Katalog Ausstellung Zwangsarbeiter

34 für Zwangsarbeit. Ende der 1990er-Jahre war die Diskussion darüber in vol- lem Gange; die ehemaligen Häftlinge waren gleichzeitig voller Zweifel und Hoffnung, ob sie diese Entschädigung je erhalten würden. 2002 dann hat- ten die Auszahlungen begonnen, aber bezüglich der Beantragung und des Auszahlungsprozesses gab es noch viele Fragen und Unsicherheiten. 1999 und 2002 trafen wir uns jeweils mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der ukrainischen nationalen Stiftung Verständigung und Aussöhnung, die für die Bearbeitung der Anträge auf Entschädigung zuständig war. Der persön- liche Kontakt zwischen Mitarbeitenden der Stiftung, der KZ-Gedenkstätte Neuengamme und dem Freundeskreis schuf ein Vertrauensverhältnis, das sich in den kommenden Jahren als sehr fruchtbar erwies: Nicht wenige ›Problemfälle‹ bei der Beantragung der Entschädigung konnten direkt be- sprochen und so vielen ehemaligen Häftlingen und Zwangsarbeitenden ge- holfen werden. Neben diesen Kontakten vermittelten uns die Reisen durch die Ukraine viele Eindrücke, die uns die Lebenssituation der ehemaligen Häftlinge und ihrer Familien besser verstehen ließen. Im Jahr 2002 konnte der Freundeskreis auch schon als der Träger des Hamburger Besuchsprogramms für ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter auftreten. Die Idee für ein solches Programm hatten wir im Laufe des Jahres 2000 entwickelt, vor dem Hintergrund der andauernden Entschädigungsdebatte und aufgrund der positiven Erfahrungen mit den Besuchsreisen ehemaliger Häftlinge. Mit Unterstützung zunächst der Ham- burger Grünen, dann aber aller in der Bürgerschaft vertretenen Parteien gelang es, dass das Besuchsprogramm von der Hamburgischen Bürger- schaft und dem Hamburger Senat gemeinsam beschlossen wurde. Das vom Freundeskreis vorgelegte Konzept überzeugte, und so wurde der Verein mit Treffen mit ehemaligen Häftlingen des KZ Neuen- gamme in Kiew, 1999. Foto: Katharina Hertz-Eichenrode Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme, F 1999-019

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