Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Katalog Ausstellung Zwangsarbeiter

35 der Durchführung des Besuchsprogramms beauftragt. Vom Jahr 2001 an konnten jährlich 50 ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter und 25 ehemalige Häftlinge des KZ Neuengamme eingeladen werden (die bisher vom Freundeskreis organisierten Besuchsreisen ehemaliger Häft- linge wurden in das Besuchsprogramm integriert). Die Kooperation von Freundeskreis und Senatskanzlei als Zuwendungs- geberin war für beide Seiten eine neue Erfahrung: für die Senatskanzlei, bei einer so großen Aufgabe mit einem Zuwendungsempfänger zu kooperie- ren, für den Freundeskreis, ein derart großes und auf Kontinuität angeleg- tes Projekt durchzuführen. Die Zusammenarbeit verlief nicht immer ohne Diskussionen, da der menschliche und emotionale Aspekt des Kontaktes zu den ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern, der für den Freundeskreis stets im Vordergrund stand, nicht leicht in Einklang zu brin- gen war mit den administrativen Vorgaben der Senatskanzlei. Die gesamte Zeit über war das Programm getragen von allen Fraktionen der Hambur- gischen Bürgerschaft, sodass größere Budgetkürzungen mehrfach abge- wendet werden konnten. Aufgrund der schwierigen finanziellen Lage des Hamburger Gesamthaushalts musste jedoch im Jahr 2005 die Einladung von 56 ehemaligen Häftlingen aus der Ukraine, Russland und Weißruss- land zu den Gedenkveranstaltungen in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme anlässlich des 60. Jahrestages des Kriegsendes aus dem Etat des Besuchs- programms finanziert werden, so dass in dem selben Jahr nur noch eine Gruppe ehemaliger Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter eingeladen werden konnte. Und vom Jahr 2006 an reichte ein reduziertes Budget nur noch für die Einladung von etwa 40 ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern in zwei Besuchsgruppen jährlich. Während fast alle ande- ren Städte ihre Besuchsprogramme in dieser Zeit bereits wieder eingestellt hatten, wurde in Hamburg aufgrund der vorliegenden Adresslisten und Be- suchswünsche von Betroffenen das Programm noch bis 2013 weitergeführt. Aufgrund des teilweise hohen Alters der ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter schloss die Einladung bei den letzten Gruppen jeweils eine Begleitperson ein. Beendet wurde das Programm im September 2013, nachdem keine neuen Besuchswünsche mehr vorlagen. Trotz der Erfahrungen, die wir mit den Reisen ehemaliger Häftlinge bereits gemacht hatten, stellten uns die Besuchsreisen der ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter vor neue Herausforderungen. Die Namen von Lagerstandorten und Firmen, die die ehemaligen Zwangs- arbeitenden nannten, waren uns häufig unbekannt. Eine große Hilfe bei der Ermittlung der konkreten Orte war eine Datenbank mit sämtlichen bekannten Lagerstandorten in Hamburg, die die Historikerin Dr. Friede- rike Littmann im Rahmen ihrer Dissertation zum Thema »Zwangsarbeit in Hamburg« angelegt hatte. Im Jahr 2007 wurden die Informationen dieser Datenbank in Form einer digitalen Hamburg-Karte vom Freundeskreis, der KZ-Gedenkstätte Neuengamme und der Hamburger Landeszentrale

Seitenübersicht