104 Janina Nowińska (geb. Hejduś) aus Polen, geboren am 26. März 1925 »Abermanmussteirgendwieüberleben.« Die Familie Hejduś erlebte die deutsche Besatzung in der östlich von Łódź gelegenen Kreisstadt Tomaszów Mazowiecki: Alle polnischen Schulen schlossen nach dem Einmarsch der Deutschen; 1940 wurde ein jüdisches Ghetto in der Stadt eingerichtet. Die 14-jährige Janina Hejduś arbeitete in einer Fabrik, da nur der Nachweis einer Arbeitsstelle vor der Deporta- tion zur Zwangsarbeit nach Deutschland bewahrte. Als sie 1942 die Ar- beitsbescheinigung bei einer Kontrolle nicht vorweisen konnte, wurde sie umgehend nach Deutschland deportiert. In Hamburg arbeitete sie für die Kap-Asbest-Werke in Bergedorf. Der ständige Umgang mit Asbest und Glaswolle war gesundheitsgefährdend. Aus Briefen von ihrer Mutter erfuhr Janina Hejduś, dass ihr Vater im KZ Auschwitz und ihre jüngere Schwester beim Zwangsarbeitseinsatz in Lettland gestorben waren. Bis zur Befreiung Anfang Mai 1945 blieb Janina Hejduś in Bergedorf. Nach einem Aufenthalt im Lager für »displaced persons« in Wentorf kehrte sie nach Tomaszów Mazowiecki zurück. Im Jahr 2010 besuchte sie zusam- men mit ihrer Tochter im Rahmen des Besuchsprogramms Hamburg. Lagerausweis von Janina Hejduś aus dem Wohn lager Hamburg-Bergedorf 1, Kampchaussee 9, ausgestellt am 1. Februar 1944. Privatbesitz