58 Halina Balicka (geb. Zielińska) aus Polen, geboren am 6. September 1921 »EswarwohlmeinSchicksal,dassichnachDeutsch- landkomme,damitichhierheirate!« Im März 1943 wurde Halina Zielińska zur Zwangsarbeit nach Deutschland geschickt, obwohl sich ihr Vater und ihr Arbeitgeber dafür eingesetzt hat- ten, dass sie in Polen bleiben konnte. In Hamburg arbeitete sie zunächst für die Klöckner-Flugmotorenbau GmbH in Moorfleet, später für die Har- burger Gummiwarenfabrik Phoenix AG. Nach der Zerstörung des Lagers in Harburg im Januar 1945 flüchtete Halina Zielińska zu einer polnischen Freundin, die in der Nähe von Schwarzenbek auf einem Bauernhof arbei- tete. Sie fand Arbeit auf dem Bauernhof von Wilhelm Piel in Müssen, wo sie auch das Kriegsende erlebte. Im Juni 1945 kam Halina Zielińska in das Lager für »displaced persons« in Wentorf. Dort lernte sie ihren Mann Feliks Balicki, einen pol- nischen ehemaligen Kriegsgefangenen, kennen, den sie im Februar 1946 heiratete. Das Ehepaar wurde in ein DP-Lager in Eckernförde verlegt, wo der gemeinsame Sohn geboren wurde. 1947 kehrte die kleine Familie nach Polen zurück. Be- gleitet von ihrem jüngeren Sohn besuchte Halina Balicka im September 2010 Hamburg. Halina Balicka (Mitte) und weitere ehemalige Zwangsarbeiterinnen aus Polen in Hamburg, September 2010. Foto: David Rojkowski Archiv KZ-Gedenkstätte Neuen- gamme, HH 3.5.7.4.2 Zwangsarbeiterinnen der Klöckner-Flugmotorenbau GmbH, Hamburg 1943. Halina Zielińska sitzt in der mittleren Reihe, ganz links, markiert mit einem Pfeil. Privatbesitz