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Katalog Ausstellung Zwangsarbeiter

126 Stanisław Grochowski aus Polen, geboren am 28. Oktober 1933 »Ich habe dort schreckliche Sachen gesehen.« Stanisław Grochowski war erst sieben Jahre alt, als er 1940 zusammen mit seinen Eltern und zwei älteren Geschwistern aus seinem Heimatort in der Nähe von Kielce nach Hamburg gebracht wurde. Die Familie hatte das Glück, nicht getrennt zu werden und zusammen auf den Hof Kellinghusen in Neuengamme zu kommen. Der Hof lag direkt gegenüber vom Konzen­ trationslager Neuengamme und Stanisław, der als Kind noch nicht arbeiten musste, konnte vieles beobachten, was in dem Lager passierte. Sein älterer Bruder Mieczysław wurde 1943 wegen angeblichen »Hörens feind­licher Ra- diosender« in das KZ Neuengamme einge- wiesen, wo er zwei Tage später starb. Nach dem Kriegsende, das die Familie Grochowski auf dem Hof in Neuengamme erlebte, kam sie in das Lager für »displaced persons« in Wentorf. Stanisław Grochow- ski konnte dort endlich zur Schule gehen. 1947 kehrte die Familie nach Polen zu- rück. Gemeinsam mit seinem Sohn fuhr Stanisław Grochowski im Jahr 2009 auf eigene Initiative nach Neuengamme, um die KZ-Gedenkstätte und den Bauernhof zu besuchen. 2012 besuchte er Hamburg im Rahmen des Besuchsprogramms. Stanisław Grochowski in Neuengamme, April 2012. Im Hintergrund das ­Gebäude, in dem die Familie damals untergebracht war. Auf der Straße, dem heuti- gen Jean-Dolidier-Weg, marschierten die KZ-Häft- linge zur Arbeit. Foto: Katharina Hertz-Eichenrode Archiv KZ-Gedenkstätte ­Neuengamme, HH 3.5.7.4.2 Klassenfoto aus dem Lager für »displaced persons« in Wentorf, 1946. Stanisław Grochowski sitzt in der ­vorderen Reihe, 3. von links. Privatbesitz

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