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Katalog Ausstellung Zwangsarbeiter

92 Andrei Jakowlewitsch Jeromin aus der Ukraine, geboren am 30. November 1924 »IchbitteSie,meineBittenichtabzulehnen.« In seinem ersten Brief bat Andrei Jakowlewitsch Jeromin um Hilfe bei der Beschaffung einer Bescheinigung für seine Frau, die in Wedel (Holstein) Zwangsarbeit geleistet hatte. Der Ukrainer hatte selbst im Hamburger Ha- fen arbeiten müssen. Bei einem Bombenangriff war er voller Angst wegge- laufen und daraufhin in das Arbeitserziehungslager in Hamburg-Wilhelms- burg gebracht worden. Der Aufenthalt in diesem Lager wurde allerdings auf der ihm vorliegenden Bescheinigung des Hamburger Staatsarchivs nicht erwähnt. Haft in einem Arbeitserziehungslager bedeutete jedoch Anspruch auf eine höhere finanzielle Leistung. Der Freundeskreis konnte Andrei Jakowlewitsch helfen: Auf Grundlage der an die Stadt Wedel weitergeleiteten Unterlagen seiner Frau Olga Kon­ stantinowna erhielt diese die benötigte Bescheinigung. Andrei Jakowle- witsch wurde dank seiner detaillierten Beschreibungen die Haft im Strafla- ger vom Archiv der KZ-Gedenkstätte Neuengamme bestätigt. Aus der weiteren Korrespondenz bis 2007 mit Andrei Jakowlewitsch geht leider nicht hervor, ob er die ihm zustehende Entschädigung für den Aufenthalt im Straflager tatsächlich vollständig erhalten hat. Andrei Jakowlewitsch Jeromin besuchte Hamburg im Oktober 2001. Andrei Jakowlewitsch ­Jeromin (rechts) und andere ehemalige Zwangsarbeite- rinnen und Zwangsarbeiter beim Besuch der Werft Blohm + Voss, Oktober 2001. Foto: Katharina Hertz-Eichenrode Archiv KZ-Gedenkstätte ­Neuengamme, HH 3.5.7.4.2

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