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Katalog Ausstellung Zwangsarbeiter

91 [Meine Schwägerin] Marija und ich hielten uns im selben Lager auf und ar- beiteten zusammen in einer Wäscherei der Stadt Hamburg. Wir richteten unsere Briefe an den Bürgermeister von Hamburg, damit man uns eine […] Bestätigung unseres Aufenthaltes in Hamburg und unserer Zwangsarbeit in der Fabrik ausstellt. Wir erhielten nur eine Antwort auf Deutsch, deren Über- setzung uns unzufrieden gelassen hat. Da stand nur geschrieben, dass es viele Anfragen zur Bescheinigungsbeantragung gibt und dass sie [mit der Beant- wortung der] Anfragen nicht nachkommen. Nadeschda Dmitrowna Tkatschewa (geb. 1919) aus Russland, Brief, November 2001. Sie hatte die Adresse des Freundeskreises von ihrer Schwägerin bekommen, die einen Frage­bogen des Besuchsprogramms erhalten hatte. Die beiden Frauen hatten in Hamburg-­Billstedt für Großwäschereibetriebe gearbeitet. Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme, HH 3.5.7.1.1 Die Archive in Deutschland waren durch Tausende von Anfragen ehe- maliger Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter völlig überlastet. Die entsprechenden Aktenbestände waren meist noch nicht digitalisiert, die unterschiedlichen Schreibweisen der aus dem Kyrillischen über­tragenen Namen bereiteten Probleme, zudem musste der gesamte Briefverkehr übersetzt werden. Durch die Schaffung von Archivverbünden und den Aufbau von Datenbanken konnte die Bearbeitung vieler ­Anträge jedoch beschleunigt werden. Auf die Rückseite des Fotos schrieb Nadeschda ­Dmitrowna Tkatschewa: »Das sind alles Mädchen aus meinem Dorf Marjewki. Ich persönlich bin auf dem Foto unten in der Mitte, ich umarme zwei Mäd- chen. Das Foto wurde von einem deutschen Mädchen während der Pause in der Fabrik-Wäscherei gemacht.« [vermutlich 1943 oder 1944]. Archiv KZ-Gedenkstätte ­Neuengamme, HH 3.5.7.2

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