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Katalog Ausstellung Zwangsarbeiter

57 Als die Engländer kamen, ich kann mich noch erinnern, die Männer öffneten die Tore und sie fuhren dann ein, […] Schotten in Röcken, oben eine Uniform, unten der Rock, zum ersten Mal habe ich Schotten gesehen. […] Sie haben uns begrüßt, die Fahrzeuge kamen auf den Hof und wir haben die Soldaten gese- hen. Später stellten sie einen Flügel oder ein Klavier in unsere Kantine und es gab Musik, wir tanzten mit den Soldaten, was für eine Freude! […] Ein paar Tage später wurden wir nach Wentorf abtransportiert. Dort war alles anders, aber auch gut, gutes Essen, und wir warteten auf die Rückkehr nach Polen. In Wentorf gab es nicht nur Polen, wir durften fahren, wohin wir wollten, man durfte sich jede Ecke der Welt auswählen, aber wir wollten nach Polen […]. Janina Nowińska (geb. 1925) aus Polen, Interview, 11. September 2010. Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme, HH 3.5.7.3.2 Lageplan des Lagers für ­»displaced persons« in Wentorf. Zeichnung von Edward Kwiatkowski, 1946. Übersetzung des polnischen Titels: Polnisches Aus­ siedlerlager in Wentorf bei Hamburg. Lageplan. Privatbesitz In der Wentorfer Kaserne bestand von Sommer 1945 bis Ende 1951 ein großes Lager für »dis- placed persons« (DP). Viele Polinnen und Polen lebten dort mehrere Jahre, bevor sie nach Polen zurückkehrten oder in ein westliches Land auswanderten. Die DP-Lager unterstanden der Nothilfe- und Wiederaufbauverwaltung der Vereinten Nationen, UNRRA. Sie ermöglich- ten den dort lebenden Menschen nach den Kriegsjahren die Rückkehr in ein ziviles Leben. In Wentorf gab es unter polnischer Selbstverwaltung unter anderem Schulen und Ausbil- dungsmöglichkeiten. Viele der jüngeren »displaced persons« heirateten noch im DP-Lager und gründeten eine Familie. Legende: U UNRRA A Polnische Verwaltung + Kapelle + Krankenhaus Szk Schule Za Berufskurse Ka Kasino K Küche M Lebensmittellager R Rundfunkstudio X Kino W polnische Wache

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