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Katalog Ausstellung Zwangsarbeiter

141 Sie können sich nicht vorstellen, wie viel diese Reise für mich bedeutet hat! Lange Jahre hat mein krankes Gedächtnis immer nur die dunklen Bilder und die schweren Erinnerungen an die drei Jahre meiner fernen Jugend wieder- holt. Und jetzt, nachdem ich alles wiedergesehen und vor allem ein ganz an- deres Verhältnis der Deutschen uns Russen gegenüber gespürt habe, fangen viele spitze Kanten dieser Erinnerungen an, sich zu glätten. Es ist nur schade, dass das erst am Ende meines Lebens geschehen ist. Tamara Iwanowna Nassonowa (geb. 1921) aus Russland, Brief, Juli 2003. Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme, HH 3.5.7.1.1 Mein Vater war vom 6. bis 14. Oktober 2001 in Hamburg zu Besuch. In sei- nem Namen und von mir persönlich möchte ich Ihnen für die Arbeit, für die Aufmerksamkeit und Ihre Herzensgüte gegenüber den alten Menschen sehr danken. Mein Vater war mit seiner Reise sehr zufrieden. Er hat sich über Ihre Einladung sehr gefreut. Nach der Heimkehr ist er quasi wieder zum Le- ben erwacht. Er trifft sich mit Verwandten, Freunden und erzählt gern von seinen Eindrücken, vom Gesehenen, von Ihrer Betreuung und respektvoller ­Behandlung. Sinaida, Tochter des ehemaligen Zwangsarbeiters Grigori Nikitowitsch Gorban aus der Ukraine, Brief, Dezember 2001. KZ-Gedenkstätte Neuengamme, HH 3.5.7.1.1 Bei allen Begegnungen habe ich eine tiefe Dank- barkeit der ausländischen Gäste gespürt, was ich bisweilen als beschämend empfand, kehrten die überlebenden Opfer doch in ein Land zurück, das ihnen und ihren Angehörigen einst unendliches Leid angetan hatte und dessen Menschen es heute um ein Vielfaches besser geht als den Opfern. Im Zusammensein mit ihnen und auch danach habe ich all das niemals vergessen. Hartmut Ludwig: Mein Dank an den Freundeskreis. ­Freundeskreis-aktuell Nr. 15, September 2010, S. 7 Als Ehrenamtlicher unterstützte Hartmut Lud- wig viele Jahre lang das Hamburger Besuchs- programm, indem er Besuche von ehemaligen Zwangsarbeitern an den Orten ihrer Zwangsar- beit plante, Kontakt zu früheren Arbeitgebern aufnahm, die Gäste dorthin brachte und be- treute sowie Gespräche in Schulen organisierte. Hartmut Ludwig und die in Hamburg geborene Nelja Sergejewna Kurbanowa an der Gedenkstele für die Zwangsarbeitslager des Hanseatischen Kettenwerks in Langenhorn, September 2008. Foto: Julia Konosova Archiv KZ-Gedenkstätte Neuen- gamme, HH 3.5.7.4.2

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