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blickpunkt-personal-2012-1

6 blickpunkt personal 1/20127. Personalforum am 3.11.2011 einem anhaltenden negativen Gefühlszu- stand bei normalen Individuen führt […]. Es ist das Resultat eines nicht Zusammenpas- sens von Arbeitsplatz und Mitarbeiter in den sechs Bereichen: Arbeitsmenge, soziales Umfeld, Unterstützung, Werte, Fairness und Kontrolle. Besteht ein Ungleichgewicht in einem oder mehreren dieser Bereiche, rei- chen die Ressourcen des Individuums nicht mehr, um mit den Bedingungen am Arbeits- platz richtig umzugehen.“ Risikogrößen von Burnout Diese Beschreibung zeige den zentralen Einfluss der Arbeitswelt auf das Risiko, an einem Burnout-Syndrom zu erkranken. Zur Veranschaulichung der arbeitsstrukturellen Risikogrößen präsentierte die Referentin ein Schaubild, das 2004 in Anlehnung an die Forschungsergebnisse von Maslach & Leiter entstand. Die Grafik zeigt die Zusam- menhänge der Risikogrößen Spielräume bzw. Kontrolle am eigenen Arbeitsplatz, Ar- beitsmenge und -intensität, Anerkennung, Gemeinschaftsgefühl, Gerechtigkeit bzw. Fairness und Werte. Wirken diese Risiko- größen dauerhaft negativ auf eine Person, so kann es zu den Faktoren von Burnout führen: Erschöpfung, Zynismus und Ineffek- tivität. Eine Chance zur Burnout-Prävention sieht Gabriele Buruck darin, die Risikogrößen am Arbeitsplatz zu erkennen und die Arbeitsbe- dingungen positiv zu gestalten. Hierzu hat sie am Lehrstuhl für Arbeits- und Organisati- onspsychologie an der Technischen Univer- sität Dresden ein Lehrmodul entwickelt, das in unterschiedlichen Organisationen einge- setzt werden kann und in verschiedenen Pilotstudien erprobt wurde. Das Instrument setzt sich aus einer Selbsteinschätzung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie einer anschließenden Seminarreihe zusam- men. Die einzelnen Prozessphasen erläu- terte die Referentin wie folgt: ●● In einem ersten Schritt werden die Be- griffe der Risikogrößen besprochen und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ordnen sich selbst ein. Auf diese Wei- se findet eine Gefährdungsanalyse statt und das Burnout-Risiko kann ermittelt werden. ●● Im zweiten Seminarmodul werden Kom- petenzen zur Emotionsregulierung ver- mittelt, der Konflikt Arbeit und Familie sowie das Thema Präsentismus in Be- zug auf Burnout behandelt. ●● Im dritten Teil der Seminarreihe erarbei- ten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Kleingruppen gemeinsam die Risiko- größen und entwickeln Maßnahmen zur Prävention von Burnout in ihrer Organi- sation. Erste Erfolge mit dem Instrument konnte die TU Dresden zum Beispiel in einem Projekt mit den sächsischen Finanzämtern erzielen. Passen wir eigentlich noch zusammen – die Arbeit und ich? Diese Frage muss jede und jeder für sich beantworten. Und jeder sollte wissen: Wenn meine Stelle und ich nicht (mehr) zusammenpassen, kann dies das Risiko eines Burnouts erhöhen. Umgekehrt gilt: Verstehen wir uns gut, die Arbeit und ich, vermindert dies das Risiko arbeitsbe- dingter psychischer Belastungen. Aus die- sem Grund hat die Betrachtung psychischer Belastungsfaktoren im Rahmen der Gefähr- dungsbeurteilung einen so hohen Stellen- wert.

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