VIELFALT Leben 12/2024
Herzliches Miteinander: Quartiersbewoh nerInnen beim Plausch Kreative Quartiere LeNa – Lebendige Nachbarschaft „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist die Devise bei LeNa, einem besonderen Wohnpro jekt für ältere Men schen und Menschen mit Behinderung. Ziel ist es, Selbstbestim mung, Gemeinschaft und Inklusion in die Hände der Nachbar schaft zu legen. Mareike Wiegmann von ProQuartier Hamburg spricht über das Projekt, seine Erfolge und die Bedeu tung von Barriere freiheit für die Zukunft ◗ Text: Pauline Bellmann G roßstädte wie Hamburg sprühen vor Leben – Menschen, Politik und Kultur treffen an jeder Ecke aufeinander. Doch oft sind auch Einsam- keit und Anonymität Teil des urbanen Lebens. Besonders Menschen, die auf Barrierefreiheit oder Unterstützung im Alltag angewiesen sind, werden in der Stadtentwicklung meist nicht ausreichend berücksichtigt. Diese Problematiken beginnen häufig bereits in der eigenen Nachbarschaft. Gemeinschaftlich, inklusiv, bunt – das ist eine lebendige Nachbarschaft. Die SAGA und ihr Tochterunternehmen ProQuartier haben es sich zur Aufgabe gemacht, solche Orte in Hamburg zu schaffen. Das Wohnprojekt LeNa – Lebendige Nachbar- schaft baut barrierefreie Wohnungen in inklusiven Gemeinschaften für ältere Menschen, Menschen mit Behinderung und die Menschen im gesamten Quartier. „LeNa lebt von Begegnung, Gemeinschaft und vor allem Selbstbestimmung“, sagt Mareike Wiegmann, die bei ProQuartier das Team für Quartiersentwicklung mit Fokus auf Mobilität und Älterwerden leitet. Seit vier Jahren arbeitet sie schon mit an dem Projekt und weiß, worauf es vielen im Alter ankommt. „Menschen soll es ermöglicht werden, ein Leben lang in Menschen soll es ermöglicht werden, ein Leben lang in ihrem vertrauten Umfeld wohnen zu können Mareike Wiegmann „ 8 | LENA FOTO: PROQUARTIER GMBH gebunden. Wenn eine Betreuung- oder Versorgung benötigt wird, kann diese individuell mit einem ambulanten Dienst vereinbart werden. Bei der Wahl der Standorte wird großer Wert auf Versorgungssicherheit gelegt. Supermärkte, Arztpraxen und öffentliche Verkehrsmittel sollen zu Fuß erreichbar sein. Inmitten von Wohnvierteln, in denen Menschen aller Generationen leben, entsteht eine diverse Gemeinschaft, zu der alle beitragen können. Von offener, ihrem vertrauten Umfeld wohnen zu können.“ In Hamburg gibt es zurzeit vier LeNa- Standorte, darunter in Lurup, Steilshoop und Barmbek-Nord. Diesen Winter eröffnet in Horn der fünfte Standort: LeNa-Kroogblöcke. Hier können Men- schen mit Pflegegrad und ältere Menschen mit und ohne Unterstützungsbedarf wohnen. Anders als beim Servicewohnen ist der Mietvertrag in den LeNa-Wohnun- gen nicht an eine Betreuungspauschale gläserner Architektur bis hin zu großen Gemeinschaftsräumen – den Quartiers bewohnerinnen und -bewohnern wird es leicht gemacht, eine gute Nachbarschaft zu schaffen. Ob geselliges Kaffeetrinken oder das gemeinsame Osterfest: Es sind die Menschen, die das Quartier zum Leben erwecken. Im Nachbarschaftsbüro organisieren sich die Quartiersbewohnerinnen und -bewohner selbst. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. LENA | 9 FOTO: A. BOCK/SAGA UNTERNEHMENSGRUPPE
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