VIELFALT Leben 06/2024

FOTO: VERENA LÜCK komplizierte Sprache verwendet wird. Aber es gibt Menschen, die mir beim Verstehen der Parteiprogramme helfen. Dieses Jahr steht außerdem eine sehr große Wahl für Europa an. Welchen Stellenwert hat die Wahl für Sie? Einen hohen! Ich werde auf jeden Fall wählen gehen. Welchen Rat haben Sie für Menschen, die sich aufgrund einer Behinderung bislang vielleicht nicht getraut haben, wählen zu gehen? Dass Menschen mit Behinderung mutiger werden. Für Taubstumme ist es zum Beispiel noch schwieriger zu wählen, weil die nicht reden können. Menschen mit Behinderung müssen laut werden und sich gegenseitig helfen. Wenn jemand Hilfe benötigt, würde ich immer helfen. Nach demWahlrecht: Welche weiteren Forderungen und Wünsche haben Sie an die Politik? Dass man Menschen mit Behinderung sichtbarer macht, auch im Fernsehen und in den Medien allgemein. www.lmbhh.de Menschen mit Behinderung müssen laut werden und sich gegenseitig helfen Michaela Jörn „ „Menschen mit Behinderung müssen laut werden“: Michaela Jörn 12 | MICHAELA JÖRN FOTO: PAULINE BELLMANN ? Heike Wandke, warum haben Sie sich für die Arbeit in einem Gremium entschieden? Heike Wandke: Ich engagiere mich in vielen Dingen, was Inklusion und Inte­ gration anbelangt. Alles, was mit Mensch­ lichkeit in dem Sinne zu tun hat, fördert ja automatisch die Inklusion. Leider ist das immer noch nicht in den Köpfen ange­ kommen. Das merke ich auch in meinem Umfeld. Es wird nicht immer mitgedacht, wenn beispielsweise Veranstaltungen stattfinden: Ist das wirklich für alle? ▶ „Die Menschen müssen Mut fassen“: Heike Wandke Interview Ob Kultur, Sport oder Politik – Heike Wandke, die Vorsitzende des Inklusions- beirats Hamburg-Nord, setzt sich für Menschen mit Behinderung ein, wo sie kann. In dem 2022 gegründeten Gremium für Themen, die Men- schen mit Behinderung betreffen, arbeitet sie daran, dass „für alle“ nicht bloß eine leere Floskel bleibt ◗ Interview: Pauline Bellmann „Die Menschen müssen Mut fassen und aufeinander zugehen“ HEIKE WANDKE | 13