Vielfalt Leben | Das Magazin von SZENE HAMBURG und der Senatskoordination Ausgabe 06 / 2023
Ein Teil der Trainingsein heiten lebt von Entertainment - Fred Heyden „ Shinson Hapkido Dojang Fred Heyden ist im Alter von drei Jahren erblindet und unterrichtet heute im Shinson Hapkido Dojang in Wandsbek. Dabei vereint er Kampf kunst, Heilkunde und Philosophie. Im Gespräch erzählt er von seinem Weg zum Shinson Hapkido und den Möglichkeiten und Hürden der Inklusion im Kampfsport - ◗ Text: Tom Lienekampf „Wenn es zu ernst ist, wird es anstrengend“ halbes Jahr, nachdem die SchülerInnen mit dem Training begannen, trainierten sie fortan auch mit Sehenden zusammen. „Die mussten sich mit uns auseinander setzen, wir mussten sie kennenlernen. Es hat sich dann auf eine sehr leichte Art zusammengefunden.“ Die Ausbildung im Shinson Hapkido teilt sich in drei Stufen, ganz wie in der Schule: Die Unter-, Mittel- und Oberstufe. Leichtfüßig durchläuft Heyden die Unterstufe und lernt das Werfen, Grund schritte und Grundstellungen. Er erhält den grünen Gürtel, ist damit in der Mittelstufe angelangt und muss sich an Sprünge heranwagen. „Das bedurfte dann ein bisschen Training – und das ist die Untertreibung des Jahres. Es gab eine Menge Training dafür.“ In den 90ern habe - D en Menschen so nehmen, wie er ist. Darum geht’s eigentlich: Dass alle Menschen zusammen trainieren können“, sagt Fred Heyden über seine Sportart, eine aus den Kampf- und Bewegungskünsten Koreas entstandene Heil- und Bewegungskunst. Seit mehr als 20 Jahren unterrichtet Heyden Schüler Innen jeden Alters im Shinson Hapkido Dojang in Wandsbek und gibt seine Begeisterung für die Philosophie, die dahintersteht, an sie weiter. - In seiner Jugend hat er viele Sportarten durchprobiert: Schwimmen, Rudern, Judo. Sein Leben lang reitet er. Den Sport aber, der ihn bis heute begleiten sollte, entdeckte er, als Ende der 80er ein Lehrer des Shinson Hapkido an die Blindenschule kam, die er damals besuchte. Dieser Lehrer war inspiriert durch einen Großmeister, der sich in einen Rollstuhl gesetzt hatte und gezeigt hat, dass Selbstverteidigung auch möglich ist, wenn man einen Rollstuhl nutzt. Das brachte ihn auf den Gedanken, Shinson Hapkido könne man doch gut auch an blinde Menschen vermitteln. Für Fred Heyden und seine MitschülerInnen funktionierte das sehr gut und kaum ein FOTOS: HSB (L.), ANNETTE SCHOBER (O.) 10 | SHINSON HAPKIDO DOJANG
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