Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Unterrichtsentwicklung

Interview mit Schulsenator Ties Rabe

Hamburg macht Schule 1|2011 36 BSB-Info Überfachliche Kompetenzen stellen somit sowohl Bildungsziele per se als auch Voraussetzungen für erfolgreiche Lernprozesse dar. Nur wenn Schüle- rinnen und Schüler über angemessene Lernstrategien verfügen und ihr Lernen eigenständig organisieren und kontrol- lieren können, sind Lernerfolge mög- lich. Ebenso wichtig sind Engagement, Erfolgszuversicht und Eigeninitiative, um sich aktiv mit Lerninhalten ausein- anderzusetzen und unterschiedliche Anforderungen bewältigen zu können. Zur verantwortungsbewussten Lebens- gestaltung und zum Ausbildungs- und Berufserfolg sind insbesondere soziale und motivationale Kompetenzen und Bereitschaften von zentraler Bedeu- tung. Auswahl überfachlicher Kompetenzen Inzwischen gibt es eineReiheverschie- dener Ansätze zur Systematisierung überfachlicher Kom- petenzen. Basierend auf dem Kompetenzbe- griff nach Weinert (2001) und in Anlehnung an das Modell des OECD-Projekts »DeSeCo« (Definition and Selection of Competencies) wurde in Hamburg eine Einteilung in drei Kate- gorien gewählt, die weit verbreitet ist und allgemein getragen wird. Unterschieden wird dabei zwischen Selbstkompetenzen (Selbstkonzept und Motivation), Sozial- kommunikativenKompetenzenundLern- methodischen Kompetenzen. Innerhalb dieser drei Kategorien werden jeweils acht Kompetenzen beschrieben. Zu den Selbstkompetenzen zählen beispielswei- se Selbstwirksamkeit, Leistungsmotiva- tion und Eigeninitiative, zu den Sozial- kommunikativen Kompetenzen zählen unter anderem Kooperationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit und Verantwortungsbe- wusstsein und zu den Lernmethodischen Kompetenzen Konzentrationsfähigkeit, Lernstrategien und Medienkompetenz. Erste empirische Ergebnisse aus Ham- burg unterstützen die Zuordnung der Kompetenzen in die drei benannten Ka- tegorien. Einschätzung überfachlicher Kompetenzen Eine positive Entwicklung der über- fachlichen Kompetenzen setzt – ebenso wie bei den fachlichen Kompetenzen – eine kontinuierliche Beobachtung und Beratung voraus. Lehrkräfte sind daher dazu aufgefordert, den Schüle- rinnen und Schülern und deren Eltern im Rahmen von regelmäßigen Lernent- wicklungsgesprächen Rückmeldungen zu den überfachlichen Kompetenzen der Kinder zu geben und Fördermög- lichkeiten aufzuzeigen. An diesem Prozess sollen die Schülerinnen und Schüler direkt beteiligt werden, indem sie sich mit ihren Fähigkeiten, Einstel- lungen und Verhaltensweisen ausein- andersetzen und sich selbst bezüglich ihrer Kompetenzen einschätzen. Da- bei ist es bedeutsam, die Anforderun- gen und Kriterien für alle Beteiligten transparent und nachvollziehbar zu machen. Zu diesem Zweck bietet die Abteilung »Qualitätsentwicklung und Standardsi- cherung« des Landesinstituts (LIQ) stan- dardisierte Einschätzungsbögen für die überfachlichen Kompetenzen an, die als Unterstützungsinstrument zur kontinu- ierlichen und systematischen Beobach- tung dienen sollen. Für jede Kompetenz werden Verhaltensindikatoren aufgelis- tet, die Orientierungshilfen für die Ein- schätzungen liefern. Diese Bögen gibt es für Lehrkräfte zur Fremdeinschätzung (angepasste Versionen für Kinder in der Vorschulklasse und in den Klassenstu- fen 1 bis 3 bzw. 4 bis 8) sowie für die Schülerinnen und Schüler (ab Klasse 4) zur Selbstein- schätzung. Durch den analogen Aufbau der beiden Bögen können im Gespräch die un- terschiedlichen Per- spektiven verglichen und Diskrepanzen in den Wahrnehmungen ausgemacht werden. Lehrkräfte, die diese Instru- mente einsetzen wollen, können sich an das LIQ wenden. Förderung überfachlicher Kompetenzen Eine wichtige Voraussetzung für die För- derung überfachlicher Kompetenzen ist der regelmäßige Austausch zwischen Schülerinnen und Schülern, Eltern und LehrkräftenimRahmenderLernentwick- lungsgespräche.DurcheinestarkeEinbe- ziehung der Schülerin bzw. des Schülers werden Selbstreflexion und Eigenverant- wortunggestärkt.DieSelbstkompetenzen könnenzudemerhöhtwerden,wennkon- krete und realistische Ziele vereinbart Überfachliche Kompetenzen Ein wesentlicher Aspekt von Bildung und Erziehung ist die Vermittlung überfach- licher Kompetenzen. Unter überfachlichen Kompetenzen versteht man Fähigkei- ten, Fertigkeiten und Einstellungen, die zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und zur Aneignung von fachlichem Wissen notwendig sind.