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Unterrichtsentwicklung

Chancen und Herausforderungen im Schulalltag

Hamburg macht Schule 1|2011 26 Thema »Ach ja, und was ich abschließend noch sagen möchte«, leitet Oliver Wagner die Endphase der Feedbackrunde im Profil »Gesellschaft & Medien« vor den Herbst- ferien ein, »ich finde, wir drei sind auch ein tolles Team. Wir unterrichten jetzt den zweiten Durchgang und ich glaube«, zu den 23 Schülern und Schülerinnen des ersten Semesters gewandt, »ihr pro- fitiert schon jetzt davon, dass wir aus den Erfahrungen im ersten Durchgang gelernt haben. Und«, zu seinen Kolle- ginnen, »mir macht es Spaß mit euch zu arbeiten!« Die Schülerinnen und Schü- ler schauen zunächst ein wenig irritiert, stimmen ihm aber anschließend zu. »Wir drei« – das sind Tanja Senftleben (PGW/DSP), Oliver Wagner (Informatik) und Ina Stephan (PGW/Seminar). Seit dem Schuljahr 2009/2010 unterrichten wir beide Jahrgänge unseres Profils, in dem wir PGW als profilgebendes Fach mit Informatik, DSP und Seminar kom- binieren. Zwei Besonderheiten dieses Teams werden hier bereits deutlich: Ers- tens decken wir mit drei Personen vier Fächer ab und zweitens können wir in genau der Kombination zwei Jahrgänge betreuen – ein enormer Vorteil hinsicht- lich der zeitaufwendigen Curriculum- arbeit. Planung der Profile Als wir vor vier Jahren damit begannen, uns über mögliche Profile Gedanken zu machen, orientierte sich die eingesetzte Arbeitsgruppe unter Leitung des dama- ligen Oberstufenkoordinators an drei Leitfragen: 1. Welche Schwerpunkte des schulischen Lebens sollen sich wi- derspiegeln? 2. Welche Leistungskurse wurden bisher angewählt? Und 3. Wel- che thematische und (über-)fachliche Ausrichtung ist für unsere Schülerkli- entel zukunftsrelevant? An den ersten Entwicklungsschrit- ten waren vor allem die Fachleitungen beteiligt. Ausgewählt und abgestimmt wurden die thematischen Schwerpunkte sowie die profilgebenden Fächer durch die Lehrerkonferenz. Die thematische Fokussierung der Profile führte dazu, dass die einzelnen Profilarbeitsgruppen, bestehend aus Fachleitungen und Kolle- ginnen und Kollegen, die sich die Arbeit in der POS vorstellen konnten, stärker an fachübergreifenden Fragestellungen denn an additiven Fachinhalten arbei- teten. Unterstützt wurden die Arbeits- gruppen durch die Anrechung von z.B. schulinternen Fortbildungsstunden und F-Zeiten für die Entwicklungszeit. Schulweite Entwicklungsziele Der Schwerpunkt der Unterrichtsent- wicklung am Goethe-Gymnasium liegt seit drei Jahren auf Kompetenzori- entierung und Individualisierung des Unterrichts in der Sek. I und Sek. II. Parallel hierzu entsteht eine Kultur der Lehrerzusammenarbeit im Ganztagsbe- trieb, die sich an verschiedenen Punkten zeigt: 1. Es gibt von Klasse 5 bis 10 Jahr- gangsteams der Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer. 2. In den Jahrgängen 5 bis 7 gibt es eine Doppelbesetzung der Klassenlehrerschaft. 3. Alle Jahrgang- steams treffen sich mittwochs in der 8. Stunde. 4. Die Jahrgänge 6, 8 und 10 fahren gemeinsam auf Jahrgangsreise. 5. Alle Lehrerinnen und Lehrer verfü- gen über einen eigenen Arbeitsplatz in Mehrpersonenbüros. 6. Gemeinsame Planungen, Absprachen, Projekte in Fächern und/oder Jahrgängen werden über schulinterne Fortbildungsstunden honoriert. Der stärkeren Individualisie- rung des Unterrichts und der damit ein- hergehenden höheren Arbeitsbelastung des einzelnen durch intensivere Vorbe- reitung etc. versuchen wir an unserer Schule mit einer »Kollektivierung« der Lehrerinnen und Lehrer zu begegnen. Diese schulischen Veränderungspro- zesse haben dazu geführt, dass sich neue Kolleginnen und Kollegen bewusst auch für diese Kooperationsstrukturen entscheiden – ebenso wie alle »alten« Kolleginnen und Kollegen diese tragen und voranbringen. Dies bedeutet, dass einerseits die Schulleitung Teamstruk- turen und Kooperation fördert (und einfordert), andererseits diese in unter- schiedlicher Intensität ein gemeinsamer Wert und ein Grundpfeiler der Arbeits- haltung der Lehrerinnen und Lehrer sind: Wer an das Goethe-Gymnasium kommt, will nicht alleine arbeiten. Erste Erfahrungen Der erste Jahrgang der Profiloberstufe startete in der schulinternen Organisati- on ein halbes Jahr zuvor. Die Profilteams wurden weitgehend nach dem Freiwil- ligkeitsprinzip zusammengesetzt, wobei für das profilgebende Fach, an das die Tutorenschaft gekoppelt ist, die Maß- gabe galt, dass diese Kolleginnen und Kollegen nicht zeitgleich Klassenlehrer in der Sekundarstufe I sind. Zudem hat- ten die Schulleitung und die Kolleginnen und Kollegen auch im Blick, wer gut und gerne mit wem zusammen arbeitet und bereits vorher an der Entwicklung mit- gewirkt hat. Für die weitere Curriculumarbeit wur- den die Teams mit F-Zeiten ausgestattet; Teamarbeit in der Profiloberstufe Chancen und Herausforderungen im Schulalltag Wer fächerübergreifenden Ober- stufenunterricht entwickeln und umsetzen will, für den ist die Ko- operation in Teams unausweichlich. Wie aber können Fachlehrerinnen und Fachlehrer hierbei unterstützt werden? Welche Strukturen haben sich bewährt? Wie lassen sich im Alltag notwendige Absprachen tref- fen? Der Erfahrungsbericht benennt positive Erfahrungen, aber auch Schwierigkeiten bei der Einführung der Profiloberstufe. Gymnasium