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Unterrichtsentwicklung

Unterrichtsentwicklung im Fach Mathematik

Hamburg macht Schule 1|2011 17 Unterrichtsentwicklung im Team Yvonne Stein und Birgit Mojen sind Fachleiterinnen Mathematik an der Schule Scheeßeler Kehre. Scheeßeler Kehre 2, 21079 Hamburg E-Mail: SchuleScheesselerKehre@t-online.de und stärkt dadurch die Kommunikation und Kooperation innerhalb des gesamten Fachkollegiums nachhaltig. Unterstützung von außen Auch die Bedeutung der inhaltlichen Unterstützung unseres Prozesses von außen muss deutlich unterstrichen werden. Die regelmäßigen Netzwerk- Treffen der SINUS-Beauftragten berei- chern durch neue Ideen die Arbeit der Fachkonferenz. Eine schulinterne, pass- genaue Fortbildung für alle Fachkolle- ginnen durch den SINUS-Landeskoordi- nator überzeugte und motivierte auch die zu Beginn skeptischen Kolleginnen. Als besonders förderlich ist die Kontinu- ität des Sinus-Projekts hervorzuheben: Die Berichte der SINUS-Beauftragten von den monatlichen Treffen des Netz- werkes halten die stete Beschäftigung mit dem angestrebten Ziel in besonderer Weise wach. Von der Idee zur Umsetzung Nachdem die beiden SINUS-Beauftragten der Schule die substantiellen Lernumge- bungen und den Ansatz der natürlichen Differenzierung kennengelernt hat- ten, überlegten sie gemeinsam mit der Schulleitung, ob dieses Aufgabenformat Grundlage für eine Ziel- und Leistungs- vereinbarung zum Thema »Unterrichts- entwicklung und individualisiertes, dif- ferenziertes Lernen« sein könnte. Als Nächstes wurde allen Mathematikkolle- ginnen in einer Fachkonferenz ein erster Eindruck der neuen Aufgabenformate und deren Einsatzmöglichkeiten vermit- telt. Nach den guten Erfahrungen mit der Umsetzung der ZLV zur Einrichtung einer Mathematikwerkstatt entschied sich die Fachkonferenz daraufhin, sich erneut in diesen verbindlichen Rahmen zu bege- ben, so dass die Lehrerkonferenz und die Schulkonferenzdiesbeschließenkonnten. DiekonkreteUmsetzungorientiertsich an folgenden Schritten: Zu Beginn des Schuljahres 2010/2011 fand eine für alle Mathematikkolleginnen verpflichtende schulinterne Fortbildung zum Thema »substantielle Lernumgebungen« statt. Anschließend erproben die Kolleginnen aller Klassenstufen diese Aufgabenfor- mate im Unterricht. Aufgaben, die sich in der Praxis bewähren, werden dokumen- tiert. Die Fachkonferenz stellt daraus eine kommentierte Sammlung geordnet nach Klassenstufen zusammen, auf die alle Kolleginnen zugreifen können. Am Ende der zweijährigen Phase soll eine Evaluation klären, ob und wie die Arbeit an substantiellen Lernumgebungen den Unterricht für Lehrende und Lernende verändert hat. Gelingensbedingungen Unsere erfolgreiche Vorgehensweise, bei der Unterrichtsentwicklung vorhandene (äußere) Strukturen zu nutzen, wird durch bestimmte Voraussetzungen er- leichtert: Die Förderung des mathema- tisch-naturwissenschaftlichen Denkens ist eine wichtige Säule des Leitbildes unserer Schule. Mit der gezielten Unter- richtsentwicklung im Fach Mathematik wird daher kein »neues Fass aufge- macht«, sondern ein bereits etablierter Schwerpunkt weiterentwickelt. Die Schulleitung, hauptverantwortlich für die ZLV, unterrichtet selbst das Fach Mathematik. Die sich so ergebende enge inhaltliche und organisatorische Zusam- menarbeit zwischen Schulleitung, Fach- leitung und Fachkollegium erleichtert die Umsetzung. Zudem unterstützt die für unseren Bezirk zuständige Schulauf- sicht konkrete und praxisnahe Verein- barungen. Seit mehreren Jahren sind an der Schule Scheeßeler Kehre zwei Fachlei- terinnen für Mathematik zuständig. Bei- de sind zugleich SINUS-Beauftragte der Schule, eine auch PriMa-Moderatorin. In einem Fachleitungsteam zu arbei- ten stellt eine große Entlastung dar, da Aufgaben nach Kompetenzen und Vor- lieben aufgeteilt werden können. Auch neue Ideen werden zunächst im eigenen Unterricht erprobt und gemeinsam be- sprochen, bevor sie dem Fachkollegium präsentiert werden. Die praktische Er- fahrung und Begeisterung zweier Kol- leginnen hilft auch bei der Vermittlung auf Konferenzen. Nicht zuletzt gehört zu einer erfolg- reichen Unterrichtsentwicklung immer ein Kollegium, das solchen Vorhaben aufgeschlossen gegenüber steht und in der Gesamtheit mitträgt. Das ist bei uns seit vielen Jahren der Fall. Es hat sich hierfür besonders bewährt, alle »ins Boot zu holen«, indem man deut- lich macht, dass es sinnvoll und effizi- ent ist, auf der Grundlage bestehender Strukturen Neues auszuprobieren und so das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Abb. 2: Kinder einer 4. Klasse versuchen die »Leonardo-Brücke« aufzubauen