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Unterrichtsentwicklung

Schulleitungen, Träger und Eltern berichten

Hamburg macht Schule 1|2011 11 Bildungspolitisches Forum Ein wichtiges Angebot von Wolfgang Stratenwerth, 50, beruflich tätig als Business Development Manager bei einem mittelständischem Softwarehaus, im Elternrat der Schule Hasenweg, die Tochter besucht Schule und Nachmittagsbetreuung Wir hatten an der Schule Hasenweg ei- nen schweren Start, weil es dort zuvor keine eigenständige Grundschule gab. Es musste sich also vieles erst einmal findenunddieZeitwarsehrknapp.Aber die Vorbereitungen liefen so erfolgreich an, dass es nach den Sommerferien tat- sächlich ein Nachmittags-Angebot gab. Darüber waren wir und die anderen Eltern der insgesamt 176 Kinder sehr froh. Derzeit nutzt etwa die Hälfte der Schüler das neue Angebot und für das nächste Schuljahr liegen viele Anmel- dungen vor. Die Resonanz der Eltern ist sehr gut, sicherlich auch, weil es in un- serem Stadtteil keine Alternative gibt. Unser größtes Problem war das Mittag- essen. Es gab nur einen kleinen Raum, in dem die Kinder in drei Schichten und mit wenig Personal essen muss- ten. Es fehlte an Schränken für die Unterrichtsmaterialien der Kinder, wenn sie ihren Klassenraum nach- mittags für andere Angebote nutzen wollten. Oder wir hatten endlich geeig- netes Mobiliar bekommen, aber dafür noch keinen Raum. Vieles erfuhren wir nur über unsere Kinder, weil die Zusam- menarbeit mit dem Kooperationspart- ner bisher nicht gut lief. Noch immer gibt es jede Menge zu organisieren und abzustimmen. Daher kommen die In- halte erst einmal zu kurz. Es braucht einfach Zeit und mehr Ressourcen, um solche strukturellen Veränderungen zu regeln. Das Angebot ist wichtig und auch das Konzept wird von den Eltern mehrheitlich unterstützt. Die Kinder sind zufrieden! von Volker Loebel, 39, leitender Angestellter in der Finanzbranche, im Elternrat der Schule Hasenweg, zwei Kinder Die Kinder, so mein Eindruck, sind mit der offenen Ganztags- grundschule zufriedener als manche Eltern, die ganz andere Erwartungen haben. Da es sich um ein Pilotprojekt handelt, sprechen wir viel mit den Kindern darüber. Ihre Stimme sollte bei der Be- wertung des Modells den Ausschlag geben. Meine beiden Kinder besuchen die Schule Ha- senweg und wechselten von einem anderen Hort in die Be- treuung an der Schule. So können sie an einem Ort und in Kontakt mit ihren Schulfreunden bleiben. Oft höre ich von meinen und anderen Kindern, dass sie nicht nur an drei Nachmittagen, sondern auch an den übrigen in der Schule bleiben wollen. Leider wechselten bei uns an der Schule oft die Mitarbeiter für die Nach- mittagsbetreuung. Mein Sohn hatte innerhalb des ersten halben Jahres al- lein vier verschiedene Erzieher kennen lernen müssen. Da konnte weder Vertrauen noch Bindung wachsen. Ich kann die Mitarbeiter ver- stehen, da es sich für viele nicht rech- net, von 13 bis 16 Uhr zu arbeiten, und manchmal noch lange Anfahrtswege zu haben. Bei den klassischen Horten sind die Mitarbeiter vormittags in der Kita und nachmittags im Hort tätig – das ist natürlich viel attraktiver. Aber da die Erzieher bis 14 Uhr in der Kita gebunden sind, wir aber schon für die Mittagspause ab 13 Uhr Betreuung benötigen, geht das nicht zusammen. Wie lassen sich Mitarbeiter also bei der offenen Ganztagsgrundschule langfris- tig binden? Und wie sieht es mit ihrer Qualifizierung aus? Das ist wirklich ein Grundsatzproblem. lich muss noch an der Essensregelung etwas geändert werden – derzeit essen die Kinder in der Aula –, aber das wird sich finden. Ich fühle mich über das Pilotprojekt gut informiert – auch, weil ich an der Konzeptgruppe mitgewirkt habe. Meines Erachtens könnten noch mehr Informa- tionen über die Homepage laufen, aber das ist nebensächlich. Wichtig sind die Kinder – gerade für Einzelkinder ist es ein gutes Angebot, aber auch für Kin- der ohne Kita-Gutschein. Ich hoffe, dass sich dieses Modell durchsetzt, weil mitt- lerweile auch skeptische Eltern davon überzeugt sind.