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Unterrichtsentwicklung

Schulleitungen, Träger und Eltern berichten

Hamburg macht Schule 1|2011 10 Bildungspolitisches Forum Diesem Modell eine Chance geben! von Iris von Boetticher, 41, Chemikerin, Mutter von zwei Kindern der Schule Burgunderweg, die beide die Nachmittagsbetreuung besuchen Seit Februar gibt es an der Schule Burgunderweg das neue Betreuungsangebot – es war ein gelungener Start. Wir haben Glück: Die Einheit von Schule und Nachmittagsbetreuung funktioniert einfach gut. Das zeigt auch die Anzahl der Kinder: 160 sind dabei. Meine Kinder fühlen sich wohl – auch deshalb, weil sie die Erzieher schon kennengelernt haben. Vorteilhaft für die Eltern: Sie können das Angebot ohne Kita-Gutschein nutzen. Das finde ich sehr gut, denn nun haben mehr Eltern eine Chance. Ich war an der Konzeptgruppe beteiligt. Unsere Vorschläge und Ideen wurden angenommen und mir ist das starke Engagement von allen positiv aufge- fallen – sowohl von den Lehrern als auch von den Erziehern. Die Erzieher gehen kurz vor 13 Uhr in die Klassen und es findet eine Über- gabe statt. Sie erfahren, wenn es einem Kind nicht so gut geht und können das am Nachmittag dann berücksichtigen. Sie erfahren auch, wie es mit den Hausaufgaben aussieht. Natürlich erfordert die Doppelnutzung der Räume von allen Seiten Kompromisse – aber es klappt! Ich sehe keine Nachteile. Durch die klare Struktur haben die Erzieher mehr Zeit für die Kinder und es gibt ein tolles Kursangebot. Ich wünsche mir Sicherheit für dieses System ohne Probleme mit Personalschlüsseln und Kosten. Man muss diesem Modell eine Chance geben! Gutes Angebot für Einzelkinder von Andrea Kluge, 44, Tourismus, eine Tochter auf der Schule Burgunderweg Ich finde die offene Ganztagsgrundschu- le gut, weil sie mir ermöglicht, flexibel meine Arbeit zu gestalten und mehr Zeit für mich zu haben. Auch für meine Toch- ter finde ich sie gut, weil sie sozial viel Kontakt hat und durch das Kursangebot gefördert wird. Natürlich ist es ein Pro- blem, alle zufrieden zu stellen. So fin- den manche Eltern das festgeschriebene Abholsystem nicht so gut – ich persön- lich habe damit kein Problem. Auch die räumliche Umsetzung finde ich in Ord- nung, solange mein Kind zufrieden ist. Und das ist es! Meine Tochter muss nicht den Ort wechseln, kennt die Ansprech- partner und lernt viel Selbstständigkeit, weil sie alleine ihre Kurse besucht. Ich komme nicht, um sie von A nach B zu bringen. Sie weiß, welchen Kurs sie hat, und geht selbstständig zur richtigen Zeit in den dafür bestimmten Raum. Sicher- Endlich können wir Wartelisten abbauen von Karin Schreck, Einrichtungsleiterin Hamburger Schulverein von 1875 e.V. im Burgunderweg (Kooperationspartner der Schule Burgunderweg) Im Oktober 1994 eröffnete der Hambur- ger Schulverein von 1875 e.V. im Bur- gunderweg einen Hort mit 42 Kindern. SeitFebruarbetreuen wir als Kooperations- partner an der Schu- le Burgunderweg 160 Schulkinder. Die Vorplanung war im- mens, weil wir jeden Schritt von allen Sei- ten beleuchtet haben: Was heißt das für die Kinder, die Eltern, die Lehrer und die Erzie- her? Alle haben verschiedene Bedürf- nisse und es soll für alle passen. In die- ser Phase habe ich kaum Informationen an die Erzieher weitergegeben, weil sich fortwährend etwas änderte. Wir wollten keine Unsicherheiten erzeugen, die ein solcher Systemwechsel einfach mit sich bringt. Erst als das Konzept stand, also kurz vor dem Start, informierten wir sie über die Änderungen. Diese Vorgehens- weise hat sich bewährt. Alle sind hoch- motiviert gestartet. Leider kommt es nun bei den Trägern zu finanziellen Proble- men, da die jetzigen Erzieher-Stunden von der Behörde nicht ausreichend fi- nanziert sind. Waren es zuvor 27 Stun- den die Woche, sollen es nun nur noch 20 Stunden sein. Wir haben seit Jahren einen festen Personalstamm und müs- sen dafür dringend eine Lösung finden. Keine Frage, die Erzieher müssen sich umstellen, wie beispielsweise bei der Hausaufgabenbetreuung. Früher über- nahm das eine Kollegin, die 50 Kinder innerhalbvonzweiStundenunterstützte. Nun haben wir, wie die Behörde es vor- gibt, eine feste Zeitstruktur: Innerhalb voneinerhalbenStunde,von14bis14.30 Uhr, werden alle 160 Kinder von ihren Gruppenerzieherinnen in ihren Grup- pen zeitgleich bei ihren Hausaufgaben betreut. Da herrscht bei uns absolute Ruhe. Die Kinder entwickeln eine hohe Konzentration, weil sie wissen, all ihre Freunde machen auch gerade Hausauf- gaben, also verpassen sie nichts. Doch einige Eltern glauben, dass eine halbe Stunde für ihr Kind nicht ausreicht. Da gibt es noch viel Gesprächsbedarf. Wir erreichen mit diesem Modell mehr Kinder und Eltern als vorher. Endlich können wir unsere langen Warte- listen abbauen.