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Hamburg macht Schule 10 2011

Erste Erfahrungen von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern und Informationen zur Evaluation

Hamburg macht Schule 3|2011 7 Bildungspolitisches Forum es gelungen, nach homogenen Lerngruppen im ers- ten Jahr der Profiloberstufe (äußere Fachleistungs- differenzierung), einzelnen binnendifferenzierten Gruppen in Mathematik im Folgejahr nun alle Kur- se in Mathematik und Englisch binnendifferenziert anzubieten. In Jahrgang 11 der Stadtteilschule muss die in- dividuelle Beratung der Schülerinnen und Schüler die Wahl des Profils mit den sich daraus ergebenden Konsequenzen für weitere Wahlfächer sowie Vorga- ben bei der Wahl der Prüfungsfächer einschließen. Die Schule muss außerdem damit umgehen, dass die Wahl eines Kernfachs auf erhöhtem Niveau nicht zwingend bedeutet, dass die Schülerin bzw. der Schüler in diesem Fach einen besonderen Leis- tungsschwerpunkt hat. Deshalb müssen die Schulen ein durchdachtes Förderkonzept entwickeln. Das Konzept »Fördern statt Wiederholen« zeigt Möglichkeiten auf, um dem Schulversagen bei der sich verändernden Schüler- schaft in den Stadtteilschulen (Zugang zur Oberstufe mit qualifiziertem Realschulabschluss) entgegenzu- wirken. In den kommenden Jahren wird eine effizi- ente Ausgestaltung der Spielräume, z. B. das Finden, Einarbeiten und Betreuen/Begleiten von geeigneten Fachkräften eine vorrangige Aufgabe sein. Dies ist eine zusätzliche, zeitlich und organisatorisch sehr aufwändige Arbeit, für die externe Unterstützung zwingend erforderlich ist. Die Festlegung der Zusammensetzung auf be- stimmte Fächer innerhalb eines Profils hat massive Auswirkungen auf die Wahlmöglichkeiten und das Wahlverhalten der Schülerinnen und Schüler im Wahlpflichtbereich. So können manchmal Fächer nur innerhalb oder außerhalb der Profile angeboten werden und bestimmte Kurse müssen (!) eingerich- tet werden, damit Schülerinnen und Schüler ihre Belegauflagen abdecken können. Wenn man durch eine Kooperation von Schu- len im Verbund ein breites Kursangebot zur Wahl stellen möchte, so erfordert dies ein hohes Maß an Koordination und Disziplin beim Einhalten getrof- fener Absprachen. So müssen nicht nur tradierte Abläufe verändert (Projektwochen, Reisezeiten), Klausurpläne abgestimmt und Prüfungstermine ver- abredet werden. Für die betroffenen Schülerinnen und Schüler muss auch eine positive Lernumgebung geschaffen werden, so dass sie sich nicht als »Hei- matlose« empfinden. Lars Lankow-Mischur/Volkhard Flemig Leitung der Sekundarstufe II an der Irena-Send- ler-Schule. Gedanken und Maßnahmen zur Vorbereitung auf die Profiloberstufe am Wilhelm-Gymnasium Wenn ich Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen vor der »Zielgeraden« ihrer Schullaufbahn nach ihren Ideen für die Zeit nach dem Abitur befrage, antwortet die überwältigende Mehrheit: »Ich will studieren.« Auf die Frage, welche Studi- enrichtung geplant sei, sind es zumeist: BWL, Jura, »was mit Medien« oder »Me- dizin – wenn mein Schnitt reicht«. Viele Schülerinnen und Schüler am Wilhelm-Gymnasium tun sich in Klas- se 10 schwer mit anstehenden Ent- scheidungen. Dies ist zum einen ein allgemeiner Effekt der Verkürzung der Gymnasialzeit auf acht Jahre. Zum anderen wachsen viele unserer Schü- lerinnen und Schüler in einem Umfeld auf, in dem zwar ein hoher Schulerfolg angestrebt, nicht aber besonders früh die individuelle Interessenentwicklung für die Zeit nach dem Abitur ins Auge gefasst wird. Unsere gymnasiale Oberstufe mit zehn und mehr Fächern führt zu einem umfas- senden, allgemeinbildenden Abschluss. Dennoch wird in Klasse 10 eine maßgeb- liche Akzentsetzung verlangt. Das kumu- lativeAbitur,das»Punktesammeln«invier Semestern, bewirkt, dass die getroffenen Entscheidungen bereits ab Klasse 11 di- rekte Auswirkungen auf die Qualität des Abschlusses haben. Deshalb legen wir am Wilhelm-Gymnasium den Schwer- punkt darauf, unsere Schülerinnen und Schüler in der Breite der Fächer »ober- stufenreif« zu machen. Denn unsere Bil- dungsideeamaltsprachlichenGymnasium sieht auch und gerade die Absolventin des künstlerischenProfilsalszukünftigeÄrztin und den Schüler des naturwissenschaft- lichen Profils als zu- künftigen Theologen oder Anwalt. Wohl verstandener Kompe- tenzerwerb muss dies zulassen,vielleichtso- gar fördern! Bezogen auf den Unterricht haben wir folgendeMaßnahmen ergriffen, um gut auf die Profiloberstufe vorzubereiten: Ab Mitte der Klasse 10 werden in der ganzen Breite der Fächer Aufgabenformate ge- wählt, die weitgehend den Anforderun- gen der Oberstufe entsprechen. Repro- duktives tritt in den Hintergrund, Analyse und Transfer werden angebahnt und trai- Lars Lankow-Mischur Volkhard Flemig Dr. Martin Richter