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Hamburg macht Schule 10 2011

Ein Hospitationstag als Baustein

Hamburg macht Schule 3|2011 33 Werkstatt Schule ThemaHospitation Birgit Korn (Agentur für Schulberatung) koordiniert das Netzwerk der Hamburger Hospitationsschulen. E-Mail: birgit.korn@li-hamburg.de www.hospitationsschulen.li-hamburg.de A. (FL D): Bei vielen geht es darum, loslassen zu können. Plötzlich hab’ ich die Kontrolle nicht mehr. Ich selbst habe immer mal wieder das Gefühl »Ohje, kriegen auch alle das mit, was sie ler- nen sollen? Lernen die Kinder genug, was beispielsweise die Rechtschreibleis- tungen angeht?« Und dann gibt es im- mer wieder das Zeitproblem: bis die Kinder bestimmte Dinge selbständig können, braucht es relativ viel Zeit. Das ist für manche Kollegen wohl das ent- scheidende Hindernis: Ich hab den Stoff- verteilungsplan, ich möchte gern, dass meine Kinder selbständig arbeiten – und wie bringe ich das zusammen? Manch- mal muss ich dann Abstriche machen und den Eltern sagen: Wir haben von den zehn Kapiteln nur sieben geschafft, aber bei denen haben wir so gearbeitet, dass eine Menge hängengeblieben ist. Auf diesem Weg weiter zu gehen, das ist ein langer Prozess. HMS: Welchen Stellenwert hat dabei dieser Hospitationstag? B.-R. (SL): Ich denke, dieser Tag war eine Initialzündung. Jeder konn- te sehen: So weit entfernt bin ich mit meinem Unterricht gar nicht. Das krie- gen wir auch schon hin. Damit entsteht keine zusätzliche Arbeit, sondern das, was sowieso unterrichtet werden muss, wird nur anders unterrichtet. Die Angst vor der Veränderung, die Widerstände sind sicherlich geringer geworden. Das, was noch fehlt, ist die Verbindlichkeit. Und wenn in den Jahrgängen darüber gesprochen wird, das probieren wir jetzt mal so, dann können auch die Vorsich- tigeren mitgerissen werden. Erfolgsfaktoren HMS: Welche Strukturen sind hilfreich? B.-R. (SL): Wir geben den Kollegen jetzt Teamzeiten, damit sie sich inner- halb der Jahrgänge absprechen können. Die erhalten wir durch weniger Lehrer- konferenzen und einige F-Zeiten. Jeder Jahrgang setzt sich zusammen und entwirft einen Verteilungsplan mit Zeit- schiene und Methoden. Nach einem Jahr schauen wir, was geklappt hat. Wenn wir dann auch Kompetenzraster entwickeln, ist es gut, aber zunächst ist es uns wich- tig, miteinander die Haltung zu verän- dern. Alles andere ergibt sich daraus. Nützlich für unsere Klärung war auch der externe Moderator, der mit großem Abstand Fragen gestellt hat, auf die je- mand aus dem Schulbereich so gar nicht gekommen wäre. Wir sind die Profis für den Unterricht und der Moderator hat den Prozess im Auge gehabt, das war für uns eine riesige Entlastung! Si. (stv. SL): Das Gespräch mit der Agentur war auf jeden Fall sinnvoll. Es hilft für die Zielklärung sehr, wenn je- mand Drittes zuhört, strukturiert und nachfragt. Der weitere Weg HMS: Das Ziel besteht ja darin, schulin- terne Curricula zu entwickeln. Wie soll es weitergehen? Si. (stv. SL): Im Moment hospitieren sich die Kollegen gegenseitig, um die entwickelten Unterrichtssequenzen aus- zuprobieren. Auf dieser Grundlage wer- den wir dann weitere Planungsschritte vereinbaren. Mit den Fachleitern wird hierzu eine Konferenz vorbereitet. HMS: Vielen Dank für das Gespräch! Der Pausenhof auf dem Dach der Katharinenschule in der Hafencity