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Hamburg macht Schule 10 2011

Eine innovative und umfassende Umgestaltung einer Berufsfachschule

Hamburg macht Schule 3|2011 30 Thema Berufsschule Montagmorgen, 8.30 Uhr im Lern- feldraum 3D-Konstruktionen/Tech- nisches Produktdesign. Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten in Teams den produktorientierten Kundenauftrag »Schraubstock«. Diesen Auftrag haben die Schülerinnen und Schüler zwei Wo- chen zuvor mit der Zielvorgabe des Kun- den erhalten, einen Satz »Technischer Unterlagen« für die Fertigung zu erstel- len sowie ein animiertes 3D-Messevideo für die Produktpräsentation. Heute arbeiten die Schülerinnen und Schüler selbständig an verschiedenen Aufgabenbereichen. Einige Teams mo- dellieren Bauteile am 3D-CAD-System, andere korrigieren ihre erstellten tech- nischen Zeichnungen und wiederum andere Teams konstruieren technische Details. Zu Beginn der Bearbeitung haben die Schülerinnen und Schüler die für die Bearbeitung des Auftrags zur Ver- fügung stehende Zeit geplant, sich mit den Zieldefinitionen des Kunden ausein- andergesetzt und somit erste Elemente des Projektmanagements mit einbezo- gen (Abb. 1). Die vollqualifizierende Ausbildung in den Bereichen Technisches Produktdesign und Bauzeichnen Die Schülerinnen und Schüler werden in der vollqualifizierenden Berufsfach- schule Assistenz für Technische Kommu- nikation und Produktdesign in den Be- reichen Bauzeichnen sowie Technisches Produktdesign ausgebildet. Die zweijäh- rige Ausbildung ist in Lernfelder geglie- dert und orientiert sich an Lernsituati- onen, die anhand von Kundenaufträgen betriebliche Arbeitsprozesse abbilden. In beiden Bereichen erwerben die Schülerinnen und Schüler neben den beruflichen Kompetenzen auch Kom- petenzen des Projektmanagements, die das Präsentieren und Dokumentieren von Arbeitsprozessen sowie die Team- fähigkeit mit einschließen. Technisches Englisch ist in den Berufsfeldern Bauzei- chnen und Technisches Produktdesign integriert. Exemplarisch ist dieses Zusammen- spiel in der obigen Lernsituation für das Berufsfeld des Technischen Produktde- signers dargestellt. Die Umgestaltung eines Bildungsgangs – Vom Stoffverteilungsplan zum lernfeldorientierten Bildungsplan Ausschlaggebend für die Umgestaltung war das Bestreben der Kolleginnen und Kollegen der Berufsfachschulabteilung die Ausbildung so innovativ auszurich- ten, dass für die Absolventinnen und Ab- solventen der Übergang in den »1. Ar- beitsmarkt« bestmöglich gewährleistet ist. Für den Bereich Technisches Pro- duktdesign hat eine vom Bundesinstitut Vom Bildungsplan zum schulinternen Curriculum Eine innovative und umfassende Umgestaltung einer Berufsfachschule Wie gelingt es, ein umfassendes Curriculum für einen ganz neuen Ausbildungsgang zu erstellen? Wie können Lehrerinnen und Lehrer dies selbstständig erarbeiten? Die Erfahrung der beruflichen Schule zeigt: Weg vom klassischen Stoff- verteilungsplan führt der Entwick- lungsprozess zur Neugestaltung des Bildungsplans sowie der Konzeption von kompetenzorientierten Lern- feldern und produktorientierten Lernsituationen. Abb. 1: Ein Team bearbeitet den produktorientierten Kundenauftrag