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Hamburg macht Schule 10 2011

Hamburg macht Schule 3|2011 3 Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, Prof. Dr. Josef Keuffer schulinterne Curricula können viel bewirken, sie sind insbesondere geeignet, ein hohes Maß an Emo- tionalität zu entfalten. Dabei verläuft die Debatte um Pro und Contra sehr engagiert. Die Befürworter halten schulinterne Curricula für eine logische Folge der Schulentwicklung und im Anschluss an die neuen Bildungspläne für unverzichtbar. Die Kritiker hingegen halten sie für überflüssig und weisen auf den erheblichen Arbeitsaufwand für die Kollegien hin; sie wünschen sich Mustercurricula, die die Schulen entlasten und Hilfestellungen für die Ausgestaltung der Bildungspläne geben. Es ist das Pro- blem dieser Debatte, dass Befürworter und Kritiker auf ganz unterschiedlichen Ebenen argumentieren (Schulentwicklung versus Zeitökonomie). Für die Schulentwicklung ist es bedeutsam, dass eine Schu- le sich darüber verständigt, welches Curriculum sie anbieten möchte. Für die Lehrergesundheit ist es hingegen wesentlich, dass Lehrkräfte nicht über die Maßen belastet werden. Hier gilt es für Schullei- tungen abzuwägen; diese Debatte wird in diesem Heft nicht geführt. Die vorliegenden Beiträge in HMS zeigen, dass gerade für allgemeinbildende Schulen die Entwicklung schulinterner Curricula eine neue Herausforderung darstellt. Viele Schulen können noch nicht auf eine langjährige Tradition schulinterner Curriculumarbeit zurückgreifen. Sie sind deshalb stärker auf Hin- weise und Erläuterungen angewiesen als die berufsbildenden Schulen, die schon länger mit diesem Ins- trument arbeiten. Ob als webbasiertes Schulcurriculum, als klare Arbeitsstruktur oder als Curriculum für einen integrierten naturwissenschaftlichen Unterricht: Die vorliegenden Beiträge zu schulinternen Curricula weisen Wege zum praktischen Umgang mit den Anforderungen der Kompetenzorientierung. Sie machen zugleich deutlich, dass externe Hilfestellungen notwendig und erwünscht sind. Im bildungspolitischen Forum werden erste Erfahrungen der Profiloberstufe ausgewertet. Verbindliche Kernfächer, Profile und wissenschaftspropädeutisches Arbeiten sind wesentliche konzeptionelle Bau- steine. Erste Reflexionen zur Leistungsfähigkeit einzelner Innovationen wurden von den Abteilungs- leitungen der Hamburger Schulen im September 2011 im Landesinstitut im Rahmen eines Workshops vorgenommen. Eine Evaluation der Profiloberstufe ist inzwischen angelaufen, diese Ergebnisse wer- den Ende 2012 vorliegen. Es ist Halbzeit im fünf Jahre dauernden Schulversuch »alles»könner«. Die Qualitätsentwicklung in diesem Schulversuch soll an andere Schulen weitergegeben werden und sich somit verstetigen. Das schulübergreifende Netzwerk soll auf Wunsch der Schulen auch über das Ende des Schulversuchs hin- aus aktiv bleiben. Ein Hinweis in eigener Sache: Das Landesinstitut hat seinen Internetauftritt komplett überarbeitet und ist ab sofort unter der neuen Webadresse www.li.hamburg.de zu erreichen. Das umfangreiche Internetangebot mit Materialien für Schule und Unter- richt wurde gestrafft und neu strukturiert. Schauen Sie doch mal rein. Für Rückmel- dungen sind wir dankbar. Hamburg, im Oktober 2011