Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Hamburg macht Schule 10 2011

Die Arbeit an einem Fachcurriculum beginnt

Hamburg macht Schule 3|2011 29 Schulinterne Curricula Gymnasium Frau Dr. Röder benannt wurde, haben wir festgelegt: »Schüler erreichen ein immer größeres Bewusstsein ihres Tuns und ihres Handlungsrepertoires«. Dieses steht ihnen dann bei immer komplexeren Aufgaben zur Verfügung. So gelangen sie vom Selbst-Machen zur selbst verantwor- teten Organisation ihrer Arbeit. Während der Weiterarbeit in unter- schiedlichen Arbeitsgruppen haben wir dann die Anforderungen beim Eintritt in die Oberstufe unter die Lupe genommen und Zielkompetenzen beim Eintritt in die gymnasiale Oberstufe am Ende von Klasse 10 benannt (siehe s. Abb. 1). Die Idee ist, dass nun ab Klasse 5 auf diese Ziele zugesteuert und das Curriculum entsprechend gestaltet werden soll. In diesem Sinne erfolgte dann die Weiterarbeit in Arbeitsgruppen zu zwei von uns benannten Zielkompetenzen am Ende von Klasse 10: 1. Kommunikative Strukturen erkennen und damit umgehen; 2. Sowohl die textgebundene als auch die freie Erörterung beherrschen oder eine entfaltete Argumentation zu einem Sachthema mündlich und schriftlich aufbauen. Als zugehörige, z. T. noch überschnei- dende Teilkompetenzen haben wir festgehalten: Argumentationskompe- tenz, narrative Kompetenz, Kommu- nikationskompetenz etc. Das bedeu- tet, eine Kompetenzexegese wie im Eingangsbeispiel ist auch bei den ein- zelnen Anforderungen nötig und das Aufspüren von Redundanzen und Dop- pelungen erfolgt im zweiten Schritt. Ebenso geht ab Kl. 5 die Suche nach den Basiselementen der kumulativen Kompetenz Argumentieren Hand in Hand mit der Materialsicht, um bei der benannten Zielkompetenz in Kl. 10 auch wirklich anzukommen. So kann ein »Arche Noah-Spiel« in Kl. 5, bei dem die Teilkompetenzen »Ich kann einen Wunsch begründen, ich kann einen Wunsch begründet ablehnen« gefördert werden, z. B. ein wichtiger Baustein sein, um das Begründen zu lernen. Für die Ziel-Kompetenz Kom- munikative Strukturen erkennen und damit umgehen (mündliche Kommu- nikationskompetenz) kann in Kl. 5 der Punkt »Gesprächsregeln aufstellen und anwenden«, oder »Streitschlichtungs- regeln kennenlernen und anwenden« ein wichtiger Baustein sein. Wie geht es weiter? Es geht jetzt also bei unserem weiteren Vorgehen um die Strategie, die Teil- kompetenz für die Jahrgänge ab Klasse 5 zu finden, ein exemplarisches Vorge- hen festzulegen und das passende Ma- terial möglichst aus den vorhandenen Lehrbüchern oder Ergänzungsordnern zuzuordnen. Hierbei müssen folgende Punkte be- rücksichtigt werden: Das jeweilige Teilkompetenzziel der einzelnen Stufen wird scharf formu- liert und in Hinsicht auf seine kumu- lativen Möglichkeiten abgeklopft. Wissenskompetenzen und fachspe- zifische Strategien und Methoden werden koordiniert (manche Strate- gien und Methoden sind für mehrere Kompetenzziele brauchbar). Förderliche Lernarrangements wer- den didaktisch erwogen und ange- passt. Bewährte Materialien und Inhalte werden ausgetauscht oder gesucht. Die Schülerinnen und Schüler werden zur Reflexion ihres Tuns hingeführt. Individualisierter Unterricht wird, wenn möglich und nötig, auf ver- schiedene Niveaustufen einzelner Kompetenzen angelegt. (Hier gibt es z. B. gute Beispiele vom Hessischen Bildungsserver, die zum Teil von uns erprobt wurden (siehe: http://lern- archiv.bildung.hessen.de/dia_foe/ifp/ ilp2_broschuere.pdf). Synergieeffekte werden genutzt. Eine Einbettung in Jahrgangsabspra- chen und Methodencurriculum erfolgt. Deutlich geworden ist, dass die Hilfe eines außenstehenden Beobachters und Fachexperten vorteilhaft und ungemein entlastend ist. Wir danken deshalb Frau Dr. Röder herzlich für Ihre bisherige äu- ßerst kompetente Begleitung und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit im nächsten Schuljahr. Da die Arbeit sehr zeitintensiv ist und auch hier Synergieef- fekte genutzt werden sollen, wollen wir an einen Fachtag Deutsch konzentriert die begonnene Arbeit fortsetzen. Darüber hinaus wird an unserer Schu- le in den Fachschaften Mathematik und Englisch ebenfalls an dem schuleigenen Curriculum gearbeitet. Veronika Pilscheur leitet die Fachschaft Deutsch am Gymnasium Altona. Hohenzollernring 57–61, 22763 Hamburg E-Mail: VPilscheur@gmx.de Abb. 1: Erarbeitung von Zielkompetenzen