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Hamburg macht Schule 10 2011

Die kooperative Entwicklung eines schulinternen Curriculums für den Lernbereich Naturwissenschaft

Hamburg macht Schule 3|2011 25 Schulinterne Curricula lichen Kontextprogrammen (BiK, ChiK und PiKo) herangezogen, an denen Fach- kollegen teilnehmen und sich schulüber- greifend austauschen. Sie sind mit Blick auf unsere schulspezifischen Bedürfnisse weiterentwickelt und verändert worden. Die Schule entlastete die einzelnen Kol- legen der AG im ersten Jahr mit einer, im zweiten Jahr mit einer halben Funktions- stunde. Weiter wurden die AG’ler im ers- ten Jahr für zwei volle Tage, im zweiten Jahr für einen Tag vom Unterricht befreit, um an einem außerschulischen Ort kom- pakt arbeiten zu können. Diese Kompakt- tage waren im Rückblick die effektivsten Stunden während der gesamten Arbeit. Umsetzung und Evaluation In unserem fünfzügigen Stadtteilschul- zweig begannen wir mit dem Start der Stadtteilschule im Schuljahr 2010/11 mit der Erprobung. Die Mitglieder der NAWI-AG wurden in Doppelbesetzung in dem von jetzt an vierstündigen Langfach Naturwissenschaften eingesetzt. Ein fle- xibles System ermöglichte es dem einzel- nen Kollegen entweder ein Modul in vier Klassen oder vier Module in einer Klasse zu unterrichten. Auch andere Mischva- rianten waren möglich. Wichtig war uns bei der Entwicklung und Umsetzung der einzelnen Module, dass auch evaluiert wird, um das Curricu- lum daraufhin nochmals zu überarbeiten und dem Nachfolgejahrgang übergeben zu können. Nach dem ersten Jahr im Pilotjahrgang kann nun eine vorsichtige erste Evaluation vorgenommen werden. Was hat sich bewährt? Insgesamt sind die Inhalte koordi- nierter, transparenter und geordneter als dies vorher an unserer Schule der Fall war. In einzelnen Bereichen wer- den die fachlichen Überschneidungen deutlich und helfen somit, den insge- samt geschrumpften Stundenanteil der Naturwissenschaften auszugleichen. Als besonders hilfreich haben sich die vielen kollegialen Hospitationen – ins- besondere bei Kollegen anderer Fach- richtungen – herausgestellt, die zum Großteil durch die Doppelbesetzung ermöglicht wurden. Bei der Entwicklungsarbeit haben sich die Arbeitstreffen sehr bewährt. Ein Curriculum für einen integrierten na- turwissenschaftlichenUnterrichtausbis dahindreigetrenntenFachbereichenzu erstellen, ist nur gemeinsam möglich. Bei der gemeinsamen Arbeit werden vielekleineAbsprachenundRückfragen nötigundIdeenwerdenausgetauscht,so dass ein Planen im »fremden« Fachbe- reich erst möglich wird. Die Angst, dass dieses Curriculum die pädagogische Freiheit des einzelnen Kollegen einengt, hat sich nicht bestä- tigt. Vielmehr wird das Curriculum als Anregung angenommen und wirkt un- terstützend, vor allem bei den jeweils fachfremden Inhalten. Was für Schwierigkeiten gibt es? Als noch nicht optimal sind die Leh- rerwechsel zwischen den Klassen und Modulen im Schuljahr aufgefal- len. Dieses flexible System bindet viele Ressourcen zur Absprache, oft ist die Lernatmosphäre durch den häufigen Lehrerwechsel als zu unruhig empfun- den worden. Als immer noch problematisch stellt sich das sehr veraltete Material in ein- zelnen Fachbereichen dar. Die Schule versucht dies durch eigene, kleinere Investitionen zu verbessern und die Naturwissenschaften durch Geldmit- tel zu unterstützen. Die Konzeption der Themeninhalte in den verschiedenen Modulen ist sehr komplex: Welcher Kontext ist ideal für bestimmte Fachinhalte? Welche Fachinhalte werden wann unterge- bracht und wie müssen sie aufeinander aufbauen? Hier ist bei der Evaluation teilweise deutlich geworden, dass be- stimmte fachliche Voraussetzungen bei den Schülerinnen und Schülern im bisherigen Unterricht noch nicht entwi- ckelt worden sind und nun »spontan« nachgeholt werden mussten. Wie machen wir weiter? WirwerdenimFolgejahrgangeineVerein- fachung der Unterrichtsorganisation vor- nehmen und die Module möglichst auf ein Halbjahr ausdehnen. Dadurch entstehen ein thematisch langes Modul und ein ge- mischtes Modul im folgenden Jahrgang 7. Als aktuell nächster Schritt wird die NAWI-AG die Übergabe an den Nach- folgejahrgang auf einer schulinternen Fortbildung planen und durchführen. Darüber hinaus wird die Arbeit am Cur- riculum für die fortlaufenden Jahrgän- ge fortgeführt. Für diese Arbeit möchte ich allen Mitwirkenden an dem gemein- samen Projekt danken. Christian Pape ist Lehrer und Koordinator der Naturwissenschaften im Stadtteilschulzweig der Heinrich-Hertz-Schule. Grasweg 72–74, 22303 Hamburg E-Mail: C.Pape@hamburg.de FB Naturwissenschaften HHS Curriculum zum Modul Wohnen Nr. Stundenthema Mindestanforderungen erweiterte Anforderungen Methoden/ Experimente Lernkontrolle/ Produkt Material Die Schülerinnen und Schüler ... Die Schülerinnen und Schüler ... 1 Sicherheit im Fachraum Modul Wohnen • kennen die Sicherheitsregeln im Fachraum. • gewinnen einen Überblick über den Themenkomplex Wohnen und kennen die Checkliste. siehe Mindestanforderungen • Text Jonas im Chemie- unterricht • PA AB zu Sicher- heitsregeln im Fachraum AB zu Sicherheitsregeln im Fachraum, Text Jonas im Chemieunterricht, Check- listen Statik und stabile Konstruktionen/Wie baue ich ein stabiles Haus? … Abb. 1: »Modul Wohnen«