Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Hamburg macht Schule 10 2011

Das Curriculum zur Sache der Schule machen

Hamburg macht Schule 3|2011 23 Schulinterne Curricula Jörg Behnken ist stellv. Schulleiter an der Anne-Frank-Schule. Hohnerkamp 58, 22175 Hamburg E-Mail: Joerg.Behnken@bsb.hamburg.de zogen. Es gab natürlich auch Bedenken, was die Entwicklung eines Curriculums an einer Sonderschule betrifft, von der man gar nicht genau weiß, wie lange die Schule oder die Sonderschulen all- gemein noch weiterhin Bestand haben. Da kamen auch Ängste auf, ob dies nicht alles verschenkte Zeit und vergebliche Arbeit wäre! Ich habe an diesem Punkt vor allem auch versucht, die Motivation aufrecht zu erhalten. Zur Entwicklung eines schulinternen Curriculums an ei- ner Sonderschule gehört derzeit auch einfach Mut! HMS: Würden Sie diesen Weg der Ent- wicklung wieder wählen? JB: Ja, denn zum einen hat es ge- klappt: alle Fachgruppen haben in die- sem Jahr ihre Arbeit geschafft. Zum anderen hatten wir wirklich eine gute Struktur der Erarbeitung gewählt. Das haben mir auch die Kolleginnen und Kol- legen zurückgemeldet. Alle waren be- teiligt und die Form, in Teilgruppen mit Teilgruppenleitern zu arbeiten, die sich zur Koordination abstimmen, war an- genehm. Außerdem wurde die Freiheit der Arbeitsgruppen gelobt, sich selbst zu organisieren. Einige haben z.B. auch viel mit telefonischem Austausch gearbeitet – aber das war ja auch ihnen überlassen! HMS: Hatten Sie externe Hilfen und Unterstützung in diesem Prozess? JB: Nein, wir haben alles schulintern entwickelt und erarbeitet. HMS: Wie ist der derzeitige Stand? JB: Bis zum Ende des Schuljahres 2010/2011 haben wir jetzt die Ent- wicklung des Stoffverteilungsplans ab- geschlossen. Mit der praktischen An- wendung beginnen wir jetzt im neuen Schuljahr. Der Plan ist bei uns im Schul- CommSy hochgeladen und liegt für die Kolleginnen und Kollegen bereit. HMS: Welche weiteren Arbeitsschritte stehen jetzt an? JB: Auf der ersten Konferenz im neu- en Schuljahr werden die Kolleginnen und Kollegen noch einmal auf das neue Vorgehen nach dem Stoffverteilungsplan eingestimmt. Dann folgt die Weiterarbeit an der Verzahnung von Mediencurriculum und Stoffverteilungsplan, wie sie be- reits für die Jahrgänge 8 und 9 vorliegt. Die erarbeitete Verbindung von Inhalt und Medium ist dann verbindlich. Bei- spielsweise sollen die Schülerinnen und Schüler zum Thema »Drittes Reich« eine Ausstellungswand erstellen und eine Präsentation vorbereiten, die vor einer Schulöffentlichkeit samt Schulleitung vorgestellt werden. Darüber hinaus geht es um den nächs- ten wichtigen Schritt im schulinternen Curriculum: die Erarbeitung von Kompe- tenzen, die die Schülerinnen und Schüler erwerben sollen. Langfristig sollen diese in Kompetenzrastern beschrieben und die Darstellung der Kompetenzentwick- lung soll Teil der Zeugnisse werden. HMS: Gibt es aus Ihrer Sicht Aspekte, die wichtig für das Gelingen der Curri- culumarbeit sind? JB: Ja, ich möchte vier Dinge nennen, die sich bei uns bewährt haben: 1. Die Motivation der Kolleginnen und Kollegen für diese Aufgabe zu wecken und zu erhalten; 2. eine klare Arbeitsstruktur bei der Entwicklung: Was soll erreicht wer- den, welche Struktur soll das Produkt haben, in welcher Form soll es dar- gestellt werden?; 3. die Freiheit der Arbeitsorganisation für die Kolleginnen und Kollegen – bei gleichzeitiger Möglichkeit der Schul- leitung, über Zwischenbilanzen auch im Prozess nachsteuern zu können; 4. Mut haben, für die eigene Schule Ver- antwortung zu übernehmen – unab- hängig davon, wie weit die Behörde eine Struktur vorgibt. Das Gespräch für HMS führte Julia Hellmer. Stufe Thema Geschichte Inhalte Thema Politik Inhalte 5.1 Dinosaurier Auf der Erde entsteht Leben Die Welt zur Zeit der Dinos Die verschiedenen Saurier Gruppenspezifische Merkmale Aussterben Ausgrabungen Umwelt- und Artenschutz Tier und Pflanzen benötigen den Schutz des Menschen. Raubbau an der Natur 5.2 Wikinger Küstenbewohner und Seefahrer Wer waren die Wikinger? Was bedeutet der Name? Wikingerschrift Die Schiffe der Wikinger Klassengemeinschaft, Projekte, Museumsbesuch, Tierhaltung, Werkzeuge Gemeinschaften, Organisation von Festen, Sammlungen für Bedürftige, Museumsbesuche, gegenseitiges Helfen 6.1 Ägypten Land am Nil Leben der Menschen im alten Ägypten Pharaonen Schrift der Ägypter Die Religion Gesellschaftliche Strukturen, Unterdrückung, Eroberungskriege, Staatsgründung Pharaonen, Glaube, Totenkult, Tempelwirtschaft, Gelehrte der Schrift und Medizin, Sklavenarbeiten, Handwerk 6.2 Das römische Weltreich Vom Stadtstaat zum Weltreich Sage und wirkliche Entstehung Roms … Kriege, Sklavenhaltergesellschaft, Imperium Abb. 1: »Ausschnitt aus dem Stoffverteilungsplan für das Fach Gesellschaftswissenschaft«