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Hamburg macht Schule 10 2011

Welche Unterstützung bietet das LI?

Hamburg macht Schule 3|2011 20 Thema Zu Beginn des Jahres lud uns ein Kollege zu seiner Verabschiedung in den Ruhe- stand ein. Er hatte über viele Jahrzehnte hinweg engagiert in der Schule unterrich- tet und intensiv Unterrichtsentwicklung betrieben. Wir schätzen seine guten Ideen sehr,kennenabernurwenigeseinergroß- artigen Unterrichtseinheiten, Materialien und Konzepte genau. Was können wir unternehmen, damit diese Schätze und dieses Wissen mit dem Tag seiner Pensi- onierung nicht verloren gehen? Dieses Erlebnis und ähnliche Erfah- rungen gaben uns den Anstoß darüber nachzudenken, wie wir das Wissen des Kollegiums allen Lehrerinnen und Leh- rern unserer Schule verlässlich für die tägliche Arbeit zur Verfügung stellen können. Von der Idee zur Struktur In unseren Gesprächen stellten wir fest, dass uns eine reine »Materialsammlung« nicht ausreichen würde, selbst wenn die- sesMaterialinzeitlicherAbfolgeals»Stoff- verteilungsplan« durchginge. Uns wurde deutlich, dass auch die Verbindungen zwischen den Schwerpunkten unserer Schule und den einzelnen Fächern aufge- zeigt werden sollten. Dies wollten wir mit Hilfe eines schulinternen Curriculums er- reichen. Die schulspezifischen Ziele, z.B. zum friedlichen Umgang miteinander, das Leitbild und das Schulprogramm sollten sich auch in den Curricula der einzelnen Fächer widerspiegeln. Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass Curricula – wenn sie nicht Nutzen für uns bieten und in die tägliche Arbeit einbezo- gen werden – gerne in dunklen Ecken ver- stauben und eventuell nur auf die nächste Schulinspektionwarten.DaeingroßerTeil unseres Kollegiums den eigenen Unter- richtnichtnurinderSchule,sondernauch zu Hause vor- und nachbereitet, sollte ein schulinternesCurriculumüberallabrufbar sein. Für diese Zwecke bietet sich das In- ternetan.SowardieIdeeeineswebbasier- ten schulinternen Curriculums geboren. Wir machten uns in einem Koopera- tionsprojekt mit dem Fortbildungsrefe- rat »Mathematik und Informatik« des LI an die Arbeit und entwarfen ein web- basiertes Curriculum. Wichtig war uns, dass das Schulcurriculum eine Struktur aufweist, die Verbindungen und Wech- selwirkungen zwischen den allgemeinen Schwerpunkten und Zielen der Schule und den schulinternen Fachcurricula und damit den Verbindungen zwischen den Fächern verdeutlicht (vergleiche Kasten). So wird die Schule als Ganzes nicht aus den Augen verloren (Abb. 1). Erste Erfahrungen mit dem webbasierten Curriculum Da wir die Internetseite für das Curri- culum im letzten Schuljahr fertiggestellt haben, beginnt die Arbeit der Ausgestal- tung erst in diesem Schuljahr. Dennoch können wir schon jetzt positive Erfah- rungen aufzeigen: Im Schuljahr 2010/11 hatten wir die Ziel- und Leistungsvereinbarung ge- troffen, einen schulischen Regelkata- log für die Schüler zusammenzustellen. Die erarbeiteten Materialien (Regelka- talog, Arbeitsblätter, Unterrichtsideen) konnte sich jede Kollegin/jeder Kolle- ge aus dem webbasierten Curriculum herunterladen und an die eigenen Vor- stellungen anpassen. Auch Protokolle und die Evaluationsergebnisse sind zu finden, um auf die Entwicklung zurückblicken sowie auf ein breiteres Fundament an Konzepten und Wissen zurückgreifen zu können. Gleichzeitig half uns die Dokumentation bei der Vorbereitung auf das Evaluationsge- spräch der Ziel- und Leistungsverein- barungen mit unserer Schulaufsicht. Während des Schuljahres 2010/11 mussten wir teilweise sehr kurzfristig Formulare für die Lernentwicklungsge- spräche und die Zeugnisse entwerfen, imKollegiumdiskutierenundzurVerfü- gungstellen.Durch dieInternetseitefiel uns die Bereitstellung der Dokumente mit kurzer Erläuterung nicht schwer. Auf unserer Webseite haben wir einen digitalen Kalender eingebaut, der sich schnell aktualisieren lässt. Somit kön- nen sich die Kolleginnen und Kollegen Auf dem Wege zu einem webbasierten Schulcurriculum Grundschule Wie können fachbezogene und fä- cherübergreifende Unterrichtsent- wicklungen sowie Ziele, Leitbild und Schulprogramm der Schule zusam- men gebracht werden? In welcher Form ist ein schulinternes Curriculum bestmöglich von allen Lehrerinnen und Lehrern bei der täglichen Arbeit zu nutzen? Die Entwicklung eines webbasierten Schulcurriculums, auf das über das Internet zugegriffen werden kann, bietet hier eine Lösung. Kriterien für ein schulinternes Curriculum Folgende Kriterien sind uns wichtig: Ein webbasiertes schulinternes Curriculum sollte • die Gedanken der Schul- und Unterrichtsentwicklung aufeinander abstimmen und mit den wichtigen Aspekten der Organisations- und Personalentwicklung verknüpfen; • die Kooperation und den Austausch im Kollegium fördern; • Verbindungen zwischen den Leitideen einer Schule und denen der Fächer und Projekte aufzeigen; • das Wissen des Kollegiums nicht nur speichern, sondern nach Standards ordnen und Kriterien für guten Unterricht bewusst machen; • ein einfach zu bedienendes Werkzeug sein, das die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen, der Fach- und Projektleitungen und der Schulleitungsmitglieder im Laufe der Zeit entlastet und qualitativ verbessert; • schulinterne und schulübergreifende Kooperation vereinfachen; • möglichst schon vorhandene, schulische Ressourcen, wie Arbeitshefte, Bücher, DVDs, handlungsorientierte Materialien berücksichtigen und einbeziehen; • schulintern transparent gestaltet sein; • einer Schule aufzeigen, in welchen Bereichen laut Orientierungsplan sowie Bildungs- und Rahmenplänen mittel- und langfristig gearbeitet werden sollte; • sowohl erfolgte Schritte der Schul- und Unterrichtsentwicklung als auch zukünftige Ziele und Perspektiven abbilden.