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Hamburg macht Schule 10 2011

Erste Erfahrungen von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern und Informationen zur Evaluation

Hamburg macht Schule 3|2011 13 Bildungspolitisches Forum Evaluation der Profiloberstufe Ziele der Profiloberstufe Seit dem Schuljahr 2009/10 ist die Studienstufe der gymnasialen Ober- stufe in Hamburg als Profiloberstufe ausgestaltet. Wie auch im bisherigen Kurssystem soll den Abiturientinnen und Abiturienten in der Profiloberstufe eine vertiefte allgemeine Bildung, ein breites Orientierungswissen sowie eine wissenschaftspropädeutische Grundbil- dung vermittelt werden. Zudem sollen die Jugendlichen befähigt werden, ihren Bildungsweg an einer Hochschule oder in unmittelbar berufsqualifizierenden Bildungsgängen fortzusetzen. Zentrales Ziel der Profiloberstufe ist die Vernetzung der bisher fachlich isolierten Anforderungen, was sich wiederum po- sitiv auf die Studierfähigkeit der Schüle- rinnen und Schüler auswirken soll. Anlage der Evaluation Die Evaluation der Profiloberstufe wird federführend von der Abteilung Quali- tätsentwicklung und Standardsicherung (LIQ) des Landesinstituts für Lehrerbil- dung und Schulentwicklung (LI) durch- geführt. Dabei wird der Frage nach- gegangen, ob die gewünschten Konse- quenzen mit der Profiloberstufe erreicht werden. Insbesondere wird untersucht, ob die Vernetzung der fachlichen Inhalte in der Profiloberstufe besser gelingt als in der Kursoberstufe und ob die Abi- turientinnen und Abiturienten besser als vorher auf die Herausforderungen eines Hochschulstudiums oder einer anspruchsvollen Berufsausbildung vor- bereitet werden. Darüber hinaus wird die Ausgestal- tung des neuen Oberstufensystems in den Blick genommen. So wird beispiels- weise erhoben, wie vielfältig die angebo- tenen Profile und thematischen Schwer- punkte sind, mit welchen Häufigkeiten die profilgebenden Fächer gewählt wer- den, und in welchem Maße die Möglich- keit des Erbringens einer »Besonderen Lernleistung« von den Schülerinnen und Schülern genutzt wird. Methode In die Evaluation einbezogen werden so- wohl die Leistungen und Einschätzungen der Schülerinnen und Schüler der Pro- fil- und der Kursoberstufe als auch die Aussagen der Lehrkräfte, die in beiden Oberstufensystemen unterrichtet haben bzw. unterrichten. Anhand von standardisierten Fra- gebögen werden die Lehrerinnen und Lehrer gebeten einzuschätzen, wie gut eine fachliche Vernetzung in der Profil- oberstufe im Vergleich zur Kursoberstu- fe erreicht wird und in welchem Maße ausgewiesene Kompetenzen in beiden Systemen vermittelt werden. Differen- ziertere Angaben und Bewertungen zur Gestaltung der Profiloberstufe werden durch zusätzliche Interviews gewonnen, die vom Institut für Bildungsmonitoring (IfBM) durchgeführt werden, sowie durch BilanzierungstreffenderSchulaufsichtmit den Abteilungsleitungen der Oberstufen. Parallel werden Vergleiche der Stu- dierfähigkeit von Abiturientinnen und Abiturienten der Profiloberstufe und der Kursoberstufe vorgenommen. Dazu wurden bzw. werden die entsprechenden Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern am Ende ihrer Schullaufbahn erhoben. Zur Erfassung der fachlichen Kompetenzen werden Leistungstests in den Kernfächern eingesetzt, zur Erfas- sung der überfachlichen Kompetenzen etablierte Fragebogenskalen. Im Rah- men der Fragenbögen werden überdies motivationale Einstellungen wie bei- spielsweise die Studienneigung und das berufliche Interesse erhoben. Um zu prüfen, ob bestimmte Schüler- gruppen in besonderer Weise von der Profiloberstufe profitieren, werden die Lernausgangslagen zu Beginn der Stu- dienstufe gemessen. Somit können die Kompetenzentwicklungen abgebildet und zwischen verschiedenen Gruppen (in Abhängigkeit von Geschlecht, Mi- grationshintergrund oder Ausgangslage) verglichen werden. Schließlich ist geplant, die Schüle- rinnen und Schüler der Profil- und der Kursoberstufe zu einem späteren Zeit- punkt zum Erfolg auf ihrem Bildungs- weg zu befragen. Retrospektiv wären somit Einschätzungen möglich, wie gut die Vorbereitung in der Studienstufe auf die Bewältigung des Studiums/der Be- rufsausbildung gelungen ist. Durchführung der Evaluation Im Frühjahr 2010 wurde eine reprä- sentative Stichprobe von Schülerinnen und Schülern aus insgesamt 23 Gym- nasien und Stadtteilschulen des letzten Abschlussjahrgangs der Kursoberstufe getestet und befragt. In denselben Schu- len wurde im Herbst 2010 die Lernaus- gangslage (zu Beginn der Studienstufe) der zweiten Kohorte der Profiloberstufe gemessen. Die Abschlusserhebung die- ser Kohorte findet im Frühjahr 2012 statt. Die Lehrerbefragung mittels Fra- gebogen wurde parallel zur Ausgangs- lagentestung im Herbst 2010 durchge- führt. Knapp 300 Lehrkräfte gaben dabei ihre Einschätzungen zur Profiloberstufe ab. Im Winter 2010 wurden Interviews mit 49 Lehrkräften geführt, und kürzlich erfolgte ein intensiver Erfahrungsaus- tausch der Schulaufsicht mit 140 Abtei- lungsleitungen der Oberstufen. Kontakt: Dr. Britta Pohlmann Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Abteilung Qualitätsentwicklung und Standardsicherung (LIQ) Britta.Pohlmann@li-hamburg.de für eine lobende Erwähnung der PO ist. Ob die Forderungen der SchülerInnen erhört werden? Immerhin hat man Frieder Behrens eine Pressekonferenz versprochen, auf der Schulsenator Ties Rabe mit der SchülerInnenkammer die Ergebnisse des Forums präsentieren wird. Das wird der erste öffentliche Auftritt des Senators mit Vertretern der Kammer. Dirk Schneider ds@buerods.de