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Hamburg macht Schule 10 2011

Erste Erfahrungen von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern und Informationen zur Evaluation

Hamburg macht Schule 3|2011 12 Bildungspolitisches Forum höhtem Anforderungsniveau, die in die doppelte Abiturwertung eingehen kön- nen. Der eigenständige Seminarkurs bringt vier weitere Kursergebnisse zur Erfüllung der Einbringpflichten. So sagen in einer Evaluationsumfrage des ersten Abiturdurchgangs knapp 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler, dass die beiden Profilfächer gut zueinan- der passen, sich inhaltlich sinnvoll auf- einander beziehen und beide Fächer in den Brückenaufgaben ihre Berücksich- tigung finden. Die Lehrkräfte koordinieren Inhalte und Methoden, können den Unterricht gemeinsam und flexibler planen, vor- bereiten und im Team durchführen. Die Aufgabenstellung und Bewertung von fachübergreifenden Präsentationen zur Semesterleitfrage werden gemeinsam angegangen; Einzelrückmeldungen und Schülerberatungen können aufgeteilt werden. »Zwei Profilfächer auf Augen- höhe« bedeutet in diesem Konzept also auch zwei Lehrkräfte auf Augenhöhe. Nicole Bittkowski, Abteilungsleitung Sek II, Erich Kästner Schule Das System ist gut, die Umsetzung nicht immer Ende September hat sich das 23. Schü- lerInnenforum getroffen, um über die Praxis der Profiloberstufe zu sprechen und einen Katalog an Forderungen und Empfehlungen für die Schulbehörde zu erstellen. Die Aula des Instituts für Lehrerfort- bildung ist dünn besetzt – gerade mal 18 Schülerinnen und Schüler sind ge- kommen zum 23. SchülerInnenforum: »Profiloberstufe – Top oder Flop?«. »Ein wichtiges Thema!« betont Frieder Beh- rens, 18 Jahre, Mitglied im Vorstand der SchülerInnenkammer und Organisator des Forums. »Es ist schade, dass so we- nige Teilnehmer gekommen sind. Aber es ist auch Klausurenzeit.« Bernd Thiemann von der BSB, der an der Prüfungsordnung für die Profilober- stufe (PO) mitgearbeitet hat, erinnert zum Auftakt daran, warum die Ober- stufe in Hamburg 2009 neu organisiert wurde: Basiskompetenzen in Deutsch, Mathe und Fremdsprachen, die für das Studium wichtig sind, sollen gestärkt werden; Teamfähigkeit geschult und Fächer verbindender Unterricht verbes- sert werden. Und das, leider, zum Preis geringerer Freiheit bei der Fächerwahl. Die TeilnehmerInnen des Forums wissen, was sie wollen Die Vormittagssonne scheint in die Aula, einige Schüler gähnen schon, als Thie- mann das Mikro an Frieder Behrens übergibt. »So, jetzt kommt es auf euch an!«, Behrens blickt in die kleine Runde: »Was sind eure Anliegen?« Später wird er sagen, dass dies ein banger Moment war: Es ist sein erstes SchülerInnenfo- rum, und er wusste nicht, wie gut seine Gäste vorbereitet sind. Erst gehen we- nige, dann immer mehr Hände in die Luft: »Der übergreifende Profilunter- richt funktioniert bei uns nicht«, »Die Stundenanforderung ist viel zu hoch«, »Die Profiloberstufe führt zu einer viel zu hohen Zahl von Schulwechseln«, »Was ist mit den Problemen bei der Präsentationsprüfung?« Die 18 Schü- lerinnen und Schüler, die heute hier sitzen, wissen auf jeden Fall, weshalb sie gekommen sind. Katha, Lou und Simone, drei 17-jäh- rige Schülerinnen, die von der Initiative »SchülerInnen – Schule – Mitbestim- mung« (SSM) zu Moderatorinnen ausge- bildet wurden, verteilen die Themen auf drei Arbeitsgruppen, in denen sie mit den Anwesenden die Forderungen und Vorschläge für Schulsenator Ties Rabe erarbeiten werden. In den Gruppen zeigt sich schnell, dass die Profilober- stufe bei den SchülerInnen viele Sympa- thien hat: Das System, so der Tenor, ist gut. An der Umsetzung hapert es. Und die, auch das zeigen die Gruppen, läuft in jeder Schule unterschiedlich. »Wir haben jetzt erst erfahren, dass es an anderen Schulen Profiltage gibt«, wun- dern sich Vivien Lepsien und Valentin Pahlke vom Gymnasium Allermöhe. Ob sie glauben, dass das Schülerforum eine starke Stimme in der Hamburger Schul- politik hat? Vivien zuckt mit den Schul- tern: »Das weiß ich nicht. Ich bin aber auch gekommen, um an unserer Schule Feedback zu geben, wie es an anderen Schulen läuft.« Viviens und Valentins Tutorin ist Oberstufenkoordinatorin, mit ihr werden die beiden sich später austauschen. Verständnis für Probleme bei der Umsetzung der PO Die Diskussion in den Gruppen ist sachlich und vor allem engagiert: Hier, im SchülerInnenforum, sitzen dieje- nigen, die berichten können, wie der Unterricht an der »Basis« ankommt. »Es läuft wahnsinnig viel schief in der Profiloberstufe«, meint Frieder Beh- rens, findet das aber verständlich: »Es braucht einfach etwas Zeit, bis sich ein solches System etabliert.« Auch in den Gruppen wird immer wieder betont, dass man nicht das System angreifen möchte. Es gab genug Reformen, jetzt ist Zeit für Kontinuität. Aber es gibt zu viele Kompromisse: So wird von Fächer- kombinationen in bestimmten Profilen berichtet, die keinen Sinn ergeben, aber aus Mangel an Kapazitäten so kombi- niert wurden. Gerne würden die Schü- lerInnen bei der inhaltlichen Gestaltung des Unterrichts in den Fächern mitspre- chen, genau wie bei der Entwicklung der Profile. Und es wird vorgeschlagen, dass die BSB die korrekte und sinnvolle Umsetzung der Profiloberstufe über- prüfen solle. Im Forderungskatalog findet sich auch ein Lob Am Ende des Tages steht ein Katalog mit Forderungen, in dem sogar Platz