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Hamburg macht Schule 10 2011

Erste Erfahrungen von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern und Informationen zur Evaluation

Hamburg macht Schule 3|2011 10 Bildungspolitisches Forum Die Profiloberstufe im Verbund der Stadtteilschulen in Bergedorf Der Rahmen ImSchuljahr2006/07 begann eine Gruppe von interessierten Lehrerinnen und Lehrern an der Ge- samtschule Berge- dorf in der sog. AG POS mit der Planung der Profile für den ersten Profiljahrgang 2009. Mittlerweile gibt es im Verbund der Oberstufen der drei Stadtteilschulen (Gretel-Bergmann- Schule, Lohbrügge und Bergedorf) ein Angebot von 14 ausgearbeiteten Pro- filen unterschiedlichster Prägung und Schwerpunktsetzung. 2010/11 kam das Profil »Chemietechnik« der integrierten Bildungsgangs »BIM« (Bergedorfer In- tegrationsmodell) hinzu. In diesem Bil- dungsgang erwerben die Schülerinnen und Schüler neben dem Allgemeinbilden- den Abitur die Ausbildung zum chemisch- technischen Assistenten. Der Profilgedanke Kern der Profilentwicklung war und ist es fächerverbindendes und fächer- übergreifendes Denken und Handeln zu initiieren und an den verschiedenen Themenschwerpunkten zu erlernen und zu reflektieren. In jedem Profil arbeiten mindestens drei Fächer überwiegend oder zeitweise in Absprache miteinander, was ein hohes Maß an Kooperationsbe- reitschaft und Teamarbeit der beteiligten Kolleginnen (Profilteams) erfordert. Von der Intensität und Professionalität der Kooperation ist das Gelingen der Fächer- integration ganz entscheidend abhängig und wird für die Schülerinnen und Schü- ler nachvollziehbar und erfahrbar. Eine wohl überlegte und begleitete Auswahl der Teams ist entsprechend Kennzeichen unserer Personalplanung. Die Profillehr- kräfte sind auch immer die Tutoren ih- rer Profilklasse und unterrichten, wenn möglich noch eines der Kernfächer bin- nendifferenziert im Klassenverband. Die Schülerinnen und Schüler unserer Profil- klassen arbeiten also 24 Stunden Unter- richt (zwölf im Profil, zwölf in den Kern- fächern) im Klassenverband mit einem festen Team aus Lehrkräften, wodurch eine gute Identifikation mit dem Thema und eine hohe Verbindlichkeit erreicht werden können. Das Seminar In allen Profilen außer bei BIM ist des- halb das Seminar integraler Bestandteil der Arbeit und wird als eigenständiges Fach unterrichtet und bewertet. Wir greifen hiermit die Tradition der seit 2000 bestehenden Themenklassen mit eigenständigem Seminar in Jahrgang 11 auf und führen dies in den Profilen fort. Das Seminar wird von den beiden Kolleginnen und Kollegen, die das Pro- filfach und das Profilbegleitende Fach je vierstündig unterrichten, gestaltet und meistens in Doppelbesetzung unter- richtet. Um dies sicherzustellen und die Mehrarbeit der beteiligten Kolleginnen und Kollegen im Ansatz zu honorieren, wurde der Faktor der Seminarstunden erhöht (im ersten Jahr mit drei WAZ danach mit zwei WAZ/Stunde für beide Kolleginnen bzw. Kollegen). Im Seminar arbeiten Schülerinnen und Schüler zu dem jeweiligen Seme- sterthema an gewählten Themen mit überfachlichen Fragestellungen, die sie selbst aus dem Profil heraus entwickeln und eigenständig bearbeiten. Je nach Profil können das sehr unterschiedliche Schwerpunktsetzungen sein (s. Bsp.). Die Lehrer und Lehrerinnen haben in diesem Arbeitsprozess die Aufgabe, Pro- jekte anzuregen und unterstützend beim Arbeitsprozess zur Verfügung zu stehen. Ein weiterer Schwerpunkt des Semi- nars liegt in der Vorbereitung auf die Präsentationsprüfung. Deshalb ist bei uns festgeschrieben, dass alle Schüle- rinnen und Schüler innerhalb der ers- ten beiden Semester eine Präsentations- leistung als Klausurersatz im Seminar erbringen müssen. Im BIM-Profil steht eine Projektwoche ganz im Zeichen der Präsentationsleistung und -prüfung. Verbindlich festgeschrieben ist auch das Arbeitsprozessheft zur Dokumenta- tion und Reflexion der eigenständigen Arbeit, dessen Bewertung in die Kurs- leistung einfließt. Zwei der vier Projektwochen stehen inhaltlich und organisatorisch aus- schließlich im Zeichen der Profil- und Seminararbeit und werden von den Tutoren begleitet, eine dritte hat die Berufs- und Studienorientierung zum Schwerpunkt. Die Erfahrungen Eine breit angelegte Evaluation des ers- ten Durchgangs im 2. und 4. Semester und des zweiten Durchgangs im 2. Se- mester unserer Schule hat gezeigt, dass wir einen für die beteiligten Schüler wie Lehrer fruchtbaren Weg eingeschlagen haben, den es weiter zu optimieren gilt. Die Bedeutung der Profile ist in der werden, ergibt sich dann, dass Prüfungs- anforderungen nicht mehr gleichwertig sind? Oder löst sich das Problem über vereinheitlichte Bewertungsmaßstäbe? Verabredet wurde, keine verbindliche Präferenz für eher offene oder eher kleinschrittigere Aufgabenformate fest- zulegen. Alle sollten versucht werden. So lautete eine Aufgabe: »John Irving: ›The world according to Garp‹ and ›Last night in Twisted River‹ – two novels as a mirror of an American Writer’s career.« Wir ha- ben gemeinsame überfachliche Bewer- tungsmaßstäbe entwickelt, verbindlich verabredet, sie mit fachspezifischen er- gänzt. Das zu tun war elementar, es hat uns nicht nur für die Prüfungen sicherer gemacht, sondern über dieses Einzeler- eignis hinaus Impulse gesetzt. Cornelia Spengler Didaktische Leiterin Heilwig-Gymnasium Beate Niedernhöfer