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Was sich Bezirksamtsleiter und andere Beteiligte wünschen

Hamburg macht Schule 4|2010 9 Bildungspolitisches Forum Aus Sicht der Hamburger Volkshochschule von Marlene Schnoor, Hamburger Volkshochschule, Geschäftsführung, Abteilungsleitung Vertrieb Die VHS sieht sich als die Partnerin für die Umsetzung des Prinzips Lebenslan- gen Lernens (LLL) in regionalen Bil- dungslandschaften, das definitionsge- mäß eben nicht mit dem Verlassen von Schule bzw. dem erfolgten Übergang in den Beruf endet. Die VHS beteiligt sich gern aktiv an vernetzter Bildungsarbeit, von daher sieht sie in den RBK im Grundsatz ein Instrument, mit dem die verantwort- lichen Akteure miteinander transpa- rent, abgestimmt und zielorientiert Vernetzungsprozesse im bzw. für den jeweiligen Sozialraum und die dortigen Bildungsbedarfe entwickeln und gestal- ten können. Die RBK sollten folgende »Erste Schritte« gehen: Transparenz herstellen über die vor- handene regionale Bildungslandschaft: • Welche Angebote für welche Nutzer-/ Zielgruppen an welchen Orten durch welche Träger gibt es? Diese Bestandsaufnahme kann dann die Basis bilden für eine gemeinsame verantwortliche Zielentwicklung und Bedarfsbeschreibung für den jeweiligen Sozialraum: • Was haben wir, was ist gut, was fehlt und wo sehen wir Entwicklungs-/Op- timierungspotentiale? • Die gemeinsamen Ziele müssen sich orientieren an den regionalen Bil- dungsbedarfen aller Bewohner, nicht ausschließlich an den Bedarfen von Schule. Neben der Entwicklung gemeinsamer inhaltlicher Arbeit gehört zu den ers- ten Schritten dringend eine Klärung des Auftrags und Selbstverständnisses der RBK: • Was bearbeiten regionale, was loka- le RBK und wer ist jeweils in ihnen vertreten? • Welche Handlungsfelder können und müssen auch künftig innerhalb einzel- nerInstitutionenbearbeitetwerden,für welche bedarf es institutionsübergrei- fender Zusammenarbeit in den RBK? • Welche Ressourcen stehen für den Prozess der sozialräumlichen Vernet- zung zur Verfügung? • Sozialräumliche Orientierung der Bildungsarbeit ist nicht Selbstzweck, sondern stellt eine Gelingensbedin- gung für den LLL-Prozess aller sozi- alen Milieus dar. Die VHS erhofft sich von der Mitarbeit in den RBK einerseits ein wachsendes Verständnis des LLL als ganzheitlichen und alle Lebensphasen umfassenden Prozess. Andererseits erhofft sie sich eine verbesserte Nutzung ihrer eigenen Potentiale durch Netzwerkpartner und in der Folge ein zunehmendes Verlas- sen der Rolle einer zuweilen »lästigen Mitnutzerin«. Marlene Schnoor Vergangenheit durchaus auch in Kon- kurrenz zueinander entwickelt haben. Deswegen gilt es, sich in diesem Prozess parteilich auf die Seite der Kinder und Jugendlichen zu stellen und unabhän- gig von der eigenen Institution immer wieder einzufordern, die beschlossenen Maßnahmen im Verhältnis zu den Zielen kritisch zu überprüfen. Wenn es uns innerhalb der RBK ge- lingt, uns auf Qualitätsstandards für Erziehungs- und Bildungsprozesse zu einigen und über den eigenen Tellerrand zu blicken, dann könnten wir tatsäch- lich eine qualitative Verbesserung der Bildungslandschaft erreichen. Schulen, Häuser der Jugend, zum Teil auch Kin- dertagesstätten sind große öffentliche Einrichtungen, in denen öffentliches Le- ben für Kinder und Jugendliche bereits stattfindet, aber noch in weit größerem Maße stattfinden könnte. Sie müssen der zentrale Anlaufpunkt im Stadtteil für Kinder und Jugendliche sein bzw. werden. Insofern ist es auch geradezu zwingend, die Hamburger Bezirke in diesen Prozess einzubinden. Ob wir als RBK handlungsfähig werden oder uns bald wieder auflösen, weil niemand nur zusätzliche Termine wahrnehmen möchte, wird aus meiner Sicht ganz wesentlich davon abhängen, wer die Leitung übernimmt, mit welchen Befug- nissen die RBK ausgestattet ist und ob wir mit realistischen Schritten in diese Arbeit einsteigen. Renate Nietzschmann