Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

hamburg_macht_schule

Was sich Bezirksamtsleiter und andere Beteiligte wünschen

Hamburg macht Schule 4|2010 6 Bildungspolitisches Forum Regionale Bildungskonferenzen Mit dem Start der Regionalen Bildungs- konferenzen (RBK) im Frühjahr 2011 wird erstmals in einem Bundesland die flächendeckende Vernetzung aller Bil- dungseinrichtungen der Stadtteile und Quartiere begonnen. Entwicklung Unter Federführung der Behörde für Schule und Berufsbildung wurde in ei- ner behörden- und bezirksübergreifen- den Arbeitsgruppe das »Konzept für die Einrichtung Regionaler Bildungskonfe- renzen« entwickelt. In diesem Konzept sind Auftrag, Aufgaben, Arbeitsweisen und Ziele der Regionalen Bildungs- konferenzen definiert. In einer hieraus abgeleiteten und am 25.10.2010 unter- zeichneten Kooperationsvereinbarung verpflichten sich die Bezirke und die Be- hörde für Schule und Berufsbildung, die Durchführung der RBK auf allen Ebenen zu unterstützen, aktiv in den Gremien mitzuarbeiten und dazu beizutragen, dass die Bildungseinrichtungen in den Hamburger Stadtteilen und Regionen verstärkt zusammenarbeiten. Auftrag und Ziel Die RBK haben den Auftrag, für die Bewohner eines überschaubaren Ge- bietes bestehende Bildungsangebote aufeinander abzustimmen und gegebe- nenfalls weitere Bildungsangebote und -maßnahmen anzuregen. Dazu werden Vertretungen der unterschiedlichen Bildungseinrichtungen gleichberechtigt in den RBK Vorschläge entwickeln und Aktivitäten entfalten. Die RBK orientieren sich an den Be- dürfnissen im jeweiligen Bezirk, Stadt- teil oder Quartier. Alle Bildungseinrich- tungen und -anbieter können sie nutzen, dort ihre Angebote einbringen und auf diese Weise mitgestalten. Die RBK werden Bestandsaufnah- men der Bildungs-, Beratungs- und Erziehungsangebote vornehmen und die gebietsbezogenen Bedarfe bzw. die feststellbaren Bildungsnachfragen in der Region erheben. Sie werden sich im Weiteren im Rahmen behördlicher bzw. politischer Vorgaben mit den Bildungs- themen auseinandersetzen, die für ihre Region hohe Bedeutung haben und zu diesen regionale Handlungskonzepte erarbeiten und für deren Umsetzung sorgen bzw. Empfehlungen für die über- geordneten Gremien aussprechen. Start und Arbeitsweise Die RBK starten in ganz Hamburg mit je einer koordinierenden Bildungskonfe- renz pro Bezirk. Diese werden in Zukunft zwei- bis drei Mal pro Jahr tagen. Im weiteren Prozess werden sich dann in allen Bezirken nach und nach Bildungs- konferenzen in kleineren regionalen bzw. lokalen Bezügen unter direkter Beteiligung von lokalen bzw. regionalen Bildungseinrichtungen und -anbietern bilden. Diese werden voraussichtlich drei bis vier Mal pro Jahr zusammen- kommen. In jedem Bezirksamt wurde eine Ge- schäftsstelle für die RBK eingerichtet, die die Konferenzen organisatorisch vor- bereitet, ihre Durchführung sicherstellt und die Ergebnisse auswertet. Darüber hinaus existiert in jedem Bezirk eine Steuerungsgruppe, die Vorschläge zu den Zielen und Inhalten der RBK erar- beitet, die Entscheidungsfindung in den Konferenzen fördert und den Informati- onsfluss zur übergeordneten Lenkungs- gruppe sicherstellt. Die bezirkliche Steu- erungsgruppe setzt sich aus der regio- nalen Schulaufsicht und Vertretungen des Bezirksamtes zusammen. »Hamburg macht Schule« hat bei un- terschiedlichen Beteiligten der Regio- nalen Bildungskonferenzen nachgefragt, welche Chancen für ihre Region sie in der Arbeit der RBK sehen. Welche ersten Schritte gemeinsam gegangen werden sollten? Und welche Verbesserungen sie sich in den nächsten zwei Jahren für ihre Region erhoffen? Tatjana Jenkins tatjana.jenkins@bsb.hamburg.de KONTAKT: Behörde für Schule und Berufsbildung Bernd Heckmann bernd.heckmann@bsb.hamburg.de Hans-Werner Schäfer hans-werner.schaefer@bsb.hamburg.de Info: www.hamburg.de/rbk Neugier und Begegnung auf Augenhöhe von Dr. Christoph Krupp, Bezirksamtsleiter Bergedorf Schon lange wissen wir, dass Stadtent- wicklung und Schule auf das Engste mit- einander verbunden sind. Suchen junge Familien nach einer neuen Wohnung, dann gibt das örtliche Schulangebot in der Regel den Ausschlag. Immer deutlicher wird aber auch, dass sich die meisten aktuellen und drängenden Probleme unserer Gesell- schaft nur lösen lassen, wenn Bildung, Beratung und Betreuung, Erziehung und Familienhilfe ineinandergreifen. In manchen Quartieren leben mehr als ein Drittel der Kinder und Jugend- lichen von Hartz IV. Gerade hier sind Erziehung und Bildung der Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben jenseits von Hartz IV. Kinderarmut, Vernachlässigung, Ju- gendgewalt, Jugendarbeitslosigkeit …. Der Staat tendiert dahin für jedes Pro- blem eine eigene Strategie und eigene Struktur zu schaffen und stellt dann fest, dass es viele sog. »multiple Problemla- gen« gibt. Wie wirken die unterschied- lichen Systeme zusammen? Die richtig ernsten Probleme lassen sich nur ge-